Blutiger Machtkampf in Latakia: Dutzende Tote bei Kämpfen!

Dschableh, Syrien - In Syrien eskaliert die Gewalt zwischen der syrischen Übergangsregierung und Anhängern des ehemaligen Machthabers Baschar al-Assad. Heute berichten Aktivisten von mindestens 48 getöteten Personen in heftigen Kämpfen in der Provinz Latakia, die als Hochburg von Assads Gefolgsleuten gilt. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) meldet unter den 48 Opfern 16 Sicherheitskräfte, 28 Assad-Anhänger und 4 Zivilisten. Diese Gefechte gehören zu den schwersten seit dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember 2024 und konzentrieren sich hauptsächlich auf die Stadt Dschableh und deren Umgebung. Die Kämpfe sind vor allem zwischen Truppen der neuen Regierung und Gruppen aus der Nähe des ehemaligen Kommandeurs der Spezialeinheiten, Suhail al-Hassan, entbrannt. In Reaktion auf die gewaltsamen Auseinandersetzungen wurde in Latakia eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Zusätzlich zu den Kämpfen berichteten Medien von der Festnahme von Ibrahim Huweidscha, einem ehemaligen Luftwaffen-Geheimdienstchef, der für „hunderte Morde“ während der herrschaftlichen Zeit von Hafis al-Assad verantwortlich gemacht wird. Diese Entwicklungen verdeutlichen die anhaltenden Spannungen und das gewaltsame Machtspiel in Syrien, während die neue Führerschaft versichert, dass Minderheiten, einschließlich der Alawiten, geschützt werden.

Die Herausforderungen der Alawiten

Die Alawiten, die etwa 10 bis 13 % der syrischen Bevölkerung ausmachen und traditionell mit dem Assad-Regime verbunden sind, fühlen sich seit den politischen Veränderungen zunehmend bedroht. Aktivisten berichten von täglichen gewalttätigen Übergriffen gegen Alawiten, die nach der Absetzung von Assad sich häufen. Zwischen dem 8. Dezember 2024 und dem heutigen Datum wurden laut SOHR über 132 Alawiten getötet, darunter neun Frauen und fünf Kinder. Homs und Hama sind dabei besonders betroffene Regionen, in denen sich auch viele Gewaltakte abspielen.

Erschreckend sind Berichte über Angriffe auf alawitische Dörfer in Hama durch bewaffnete Gruppen. In Latakia fanden zudem Proteste mit gewaltsamen Auseinandersetzungen statt, wo bereits ein Kind sein Leben verlor. Diese Spannungen zeigen deutlich, dass die Alawiten durch militante Gruppen und die Unsicherheit der neuen politischen Ordnung unter Druck stehen. Das Gefühl der Bedrohung wird durch extreme Aufforderungen zur Gewalt gegen Alawiten verstärkt, die aus verschiedenen Ecken, einschließlich extremistischer Gruppen, veröffentlicht werden.

Ein fragmentiertes Gemeinschaftsgefühl

Die angstvollen Tage für die Alawiten offenbaren nicht nur die gegenwärtigen Kämpfe, sondern auch eine fragmentierte Gemeinschaft, die noch keinen einheitlichen Führer hat. Einige Alawiten sind angewidert von dem Umgang der neuen Regierung mit ihren Mitgliedern und zeigen sich skeptisch gegenüber den angekündigten Übergangsmaßnahmen. Es gibt Berichte über Massenentlassungen von Alawiten aus öffentlichen Ämtern und die Zwangsräumung von ehemaligen Militärangehörigen in Damaskus, während gleichzeitig eine wachsende Unsicherheit über die Sicherheit der Gemeinschaft herrscht.

Mit einer wirtschaftlichen Lage, die durch Armut und Bürgerkriege geprägt ist, ist die Verzweiflung in alawitischen Gebieten zu spüren. Geistliche und Führer innerhalb der Gemeinschaft ziehen in Erwägung, einen Obersten Rat für sektarische Angelegenheiten zu schaffen, um die internen Differenzen zu überwinden und einen klaren politischen Kurs zu verfolgen.

Die Dynamik des Konflikts in Syrien zeigt sich in den brutalen und unvorhersehbaren Auseinandersetzungen, während die neue Führung versucht, das Land zu stabilisieren, jedoch an vielen Fronten mit intensiven Herausforderungen kämpft. Die Alawiten stehen im Mittelpunkt dieser ungewissen politischen Landschaft, in der die Vergangenheit noch immer spürbare Schatten wirft.

FAZ berichtet, dass die Sicherheit und das Überleben dieser Gruppe zunehmend auf der Kippe stehen. Die sozialen und politischen Komplikationen werden die alawitische Gemeinschaft auch auf lange Sicht prägen.

Newlines Magazine beleuchtet die Herausforderungen, mit denen die Alawiten konfrontiert sind, und zeigt auf, wie existenzielle Ängste die Gemeinschaft spalten. Die Frage, wie sich ihre politische Landschaft weiterentwickeln wird, bleibt offen, während die neue Regierung erst noch ihre Autorität festigen muss.

Berichte von DW zeigen, dass die militärischen und politischen Entwicklungen in Syrien mit großen Unsicherheiten verbunden sind, während sowohl die Alawiten als auch die ehemalige Regierung um ihren Einfluss kämpfen.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Kämpfe, Proteste, Angriffe
Ort Dschableh, Syrien
Verletzte 132
Festnahmen 650
Quellen