Musiker vor Gericht: Giftmord-Anschläge schockieren Hannover!
Hannover, Deutschland - Ein Orchestermusiker, 64 Jahre alt, steht derzeit wegen versuchten Giftmordes vor Gericht in Hannover. Das Landgericht hatte ihn im Oktober 2023 zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, doch nun beginnt der Revisionsprozess, nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil teilweise aufgehoben hat. Der Prozess findet am Dienstag um 9 Uhr am Landgericht Hannover statt.
Der Musiker wurde im September 2022 beschuldigt, Rattengift in die Lebensmittel seiner 93-jährigen Mutter im Seniorenheim gemischt zu haben. Einige Tage später bot er zwei Kollegen während einer Konzertreise einen mit Gift versetzten Knoblauchdip an. Bei beiden Taten erlitten die Opfer Blutgerinnungsstörungen, die potenziell tödlich sein konnten. Die Mutter musste sogar mehrere Blutkonserven erhalten.
Erneute Verhandlung und Motiv
Die Verurteilung wegen versuchten Mordes an seiner Mutter ist mittlerweile rechtskräftig. Allerdings wurde das Urteil hinsichtlich der Vorwürfe gegen die Kollegen nach einer Revision seitens der Staatsanwaltschaft aufgehoben. Der Vorsitzende Richter Martin Grote äußerte, dass die Entscheidung zur Strafe einige überrascht haben könnte. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich zwölf Jahre Haft und anschließende Sicherungsverwahrung gefordert, während die Verteidigung einen Freispruch anstrebte.
Das Gericht stellte fest, dass ein Motiv für die Taten vorstellbar sei, jedoch blieb unklar, welches genau. Es wird angenommen, dass der Angeklagte aus Verzweiflung über den Gesundheitszustand seiner Mutter handelte, die an Demenz erkrankt war. Der Richter bemerkte, dass der Angeklagte sich in einer Lebenskrise befand und sich von einem Kollegen des Orchesters angegriffen und gemobbt fühlte, was seine psychischen Probleme verstärkte.
Schwere der Taten
Laut den Urteilsunterlagen gab der Angeklagte zu, das Gift Brodifacoum bestellt zu haben, um einem Kollegen zu schaden, behauptete jedoch, die Pläne aufgegeben und das Gift entsorgt zu haben. Richter Grote stellte allerdings die Glaubwürdigkeit dieser Aussage in Frage. Die Gesamtstrafe des Angeklagten wurde auf sechs Jahre und sechs Monate festgesetzt, wobei die Taten als Denkzettel wegen fehlenden Beistands in einer Lebenskrise betrachtet wurden.
Im September 2023 gab es zudem Berichte über die Entlassung des Musikers aus dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester. In seiner letzten Erklärung im Gericht betonte der Angeklagte, dass es für ihn unvorstellbar sei, seiner Mutter oder Freunden zu schaden.
Diese dramatischen Vorfälle werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen ältere Menschen und deren Angehörige stehen. Laut einer Publikation des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen ein ernstes Thema, das nicht ignoriert werden darf. Die gesellschaftlichen und psychologischen Faktoren, die in diesem Fall eine Rolle spielten, belegen die Komplexität solcher Konflikte im Alter. Die Revisionsverhandlung am Landgericht wird mit Spannung erwartet und könnte neue Einsichten in die Hintergründe des Falls bieten.
mopo.de berichtet, dass …
rsw.beck.de dokumentiert die Gerichtsverhandlung …
bmfsfj.de bietet vertiefende Informationen zu …
Details | |
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Vorfall | Giftmord |
Ort | Hannover, Deutschland |
Verletzte | 3 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |