Digitale Macht im Wandel: Prof. Ulbricht erobert die Politikwissenschaft!
Hildesheim, Deutschland - Prof. Dr. Lena Ulbricht, seit Oktober 2024 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim, widmet sich der Erforschung der Regulierung digitaler Technologien und deren Auswirkungen auf politische Prozesse. Ihr Forschungsschwerpunkt beleuchtet, wie Regierungen digitale Plattformen, insbesondere im Bereich der Polizeiarbeit, einsetzen und welche Rolle Datenschutz, Meinungsfreiheit sowie Maßnahmen gegen digitale Desinformation in diesem Kontext spielen. Ulbricht analysiert die komplexe Gestaltung und Regulierung durch politische und gesellschaftliche Akteure, zu denen Behörden, Parlamente und Gerichte gehören. Ihre interdisziplinäre Arbeit fördert auch die Vernetzung zwischen den Sozialwissenschaften und der Informatik, um innovative Ideen für gerechtere digitale Regulierung zu entwickeln. In ihrer Forschung plant sie, die Partizipation in der digitalen Regulierung zu untersuchen, um eine breitere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Rechtsakte in den Bereichen Verbraucherschutz und Wettbewerbsregulierung verabschiedet, was die Bedeutung von Ulbrichts Forschungen unterstreicht. Uni Hildesheim berichtet.
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die politischen Prozesse sind seit den 1990er-Jahren stetig gewachsen. Digitale Medien haben den Handlungsspielraum der Bürgerinnen und Bürger erheblich erweitert, sowohl im gesellschaftlichen Engagement als auch in der politischen Partizipation. Diese Technologien, insbesondere das Internet und soziale Medien, bieten neue Möglichkeiten zur Interaktion zwischen Bürgern und politischen Akteuren und verändern die Kommunikationsweise grundlegend. Dies geschieht jedoch in einem dynamischen Wandel, welcher die Herausforderungen bei der Erforschung politischer Partizipation und Kommunikation verstärkt. Die Bpb hebt hervor, dass neue digitale Tools oft als disruptive Innovationen wahrgenommen werden und in den letzten 20 Jahren die politische Kommunikation transformiert haben.
Politische Partizipation in der digitalen Ära
Die erste Welle der digitalen Innovation in der politischen Kommunikation begann mit E-Mails und dem World Wide Web. Seither haben sich die Möglichkeiten für Bürger und politische Akteure, sich einzubringen, erheblich verändert. Internetnutzung und digitale Kommunikation erfolgen vor allem über mobile Endgeräte, wobei Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok eine Infrastruktur für Vernetzung und Informationsaustausch bieten. Diese neuen Kanäle fördern zwar die Mobilisierung, bergen jedoch auch Risiken wie Desinformation und Hassrede. Die digitale Partizipation wird nicht nur durch neue Formate wie Kommentarbereiche und soziale Medien geprägt, sondern auch durch große Datenanalysen zur Personalisierung von Inhalten. Bpb verweist auf den Cambridge-Analytica-Skandal, der die manipulative Wirkung personalisierter Inhalte auf den politischen Diskurs aufgezeigt hat.
Im politischen System Deutschlands zeigen sich die Auswirkungen der Digitalisierung in der Exekutive, Judikative und Legislative. Die digitale Transformation hat zu einer zunehmenden Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen geführt, was zwar Effizienzgewinne verspricht, jedoch auch algorithmische Diskriminierung und soziale Ungleichheiten mit sich bringt. In der Judikative entstehen durch digitale Technologien neue Herausforderungen, etwa im Bereich Datenschutz. Die Legislative hat hingegen bisher eher marginale Veränderungen erfahren, mit neu geschaffenen Formaten der Bürgerbeteiligung wie E-Petitionen. Die Bpb analysiert die Dynamik und die verschiedenen Akteure, die in diesem Prozess beteiligt sind.
Die heutige digitale Politikgestaltung ist von einem Spannungsfeld zwischen Effizienz und dem Schutz demokratischer Prinzipien geprägt. Die zukünftigen Veränderungen des politischen Systems werden maßgeblich von der Entwicklung und Regulierung digitalpolitischer Maßnahmen abhängen. Ulbrichts Forschung zielt darauf ab, diese Entwicklungen im Kontext der gesellschaftlichen Teilhabe und des Schutzes individueller Rechte zu beleuchten.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Hildesheim, Deutschland |
Quellen |