Israelische Armee startet offensive Bodenangriffe im Gazastreifen!

Gazastreifen, Palästina - Die israelische Armee hat am 19. März 2025 eine Bodenoffensive im Gazastreifen gestartet. Diese Offensive folgt auf massive Luftangriffe, die in der Nacht zum Dienstag begonnen haben und de facto die seit Januar geltende Waffenruhe beenden, wie bnn.de berichtet. Das Hauptziel der Offensive besteht darin, eine begrenzte Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden des Gaza-Gebiets zu schaffen.

Seit Beginn der Landoperation haben die Bodentruppen der israelischen Armee ihre Kontrolle im Netzarim-Korridor, der den Küstenstreifen teilt, ausgeweitet. Soldaten sind bis zur Mitte dieses Korridors vorgerückt. Im Februar hatte sich die israelische Armee, im Rahmen der Waffenruhe, bis auf ein ein Kilometer breites Gebiet an der Grenze zu Israel aus diesem Korridor zurückgezogen. Dadurch wurden Palästinensern, die während der vorhergehenden Kämpfe aus dem Norden vertrieben worden waren, Rückkehrmöglichkeiten in ihre Wohnorte ermöglicht.

Aktuelle Entwicklungen und humanitäre Lage

In den letzten 24 Stunden waren israelische Bodentruppen in verschiedenen Regionen des Gazastreifens, insbesondere im Zentrum und Süden, im Einsatz. Laut dem Militär soll diese Offensive dazu dienen, eine nicht näher beschriebene „Sicherheitszone“ zu erweitern. Gleichzeitig wurde erstmals seit zwei Monaten wieder intensiv auf Ziele der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) bombardiert. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gibt an, dass mindestens 436 Menschen getötet wurden, darunter 183 Minderjährige und 94 Frauen, wobei diese Zahlen nach wie vor nicht unabhängig verifiziert werden können.

Die Situation im Gazastreifen ist angespannt und humanitär katastrophal. Bis Mai 2024 waren dort etwa 36.000 Palästinenser ums Leben gekommen, viele davon Zivilisten. Zusätzlich mussten rund 1,7 Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge ihre Heimat verlassen, was die ohnehin schon leidliche humanitäre Lage erheblich verschärfte. Große Teile des Gazas wurden als unbewohnbar eingestuft, und viele sehen sich gezwungen, mehrfach aufgrund von Bombardierungen zu fliehen. Historisch betrachtet ist der aktuelle Konflikt eng verwoben mit dem kollektiven Trauma der palästinensischen „Nakba“ von 1948, die eine Massenauswanderung von Palästinensern zur Folge hatte, die bis heute nachwirkt, wie die bpb.de erläutert.

Der Kontext des Konflikts

Der erneute Ausbruch der Gewalt kann auf die schrecklichen Gräueltaten der Hamas am 7. Oktober 2023 zurückgeführt werden, bei denen rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln entführt wurden. Diese Vorfälle wurden von der israelischen Bevölkerung als Pogrom wahrgenommen, was die kollektiven Wunden aus der Geschichte, insbesondere die Judenverfolgung während des Holocausts, aufreißt. Die israelische Regierung sieht sich verpflichtet, die militärischen Kapazitäten der Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien.

Seitdem wurden Militärs offensiven schrittweise verstärkt, mit einem signifikanten Anstieg an Gewalt auch im Westjordanland. Die Zahl der Toten hat auch dort vor und nach dem 7. Oktober zugenommen. Stimmen aus der internationalen Gemeinschaft, insbesondere aus den USA und der EU, drängen auf eine Deeskalation und einen humanitären Zugang zum Gazastreifen. Doch ernsthafte Friedensverhandlungen sind seit 2014 nicht mehr in Sicht.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen