Leonna Szangolies erhält Elton-Preis für bahnbrechende Biodiversitätsforschung!

Potsdam, Deutschland - Leonna Szangolies, eine Nachwuchswissenschaftlerin der Universität Potsdam, wurde mit dem Elton-Preis 2024 des „Journal of Animal Ecology“ ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt sie für ihren wegweisenden Artikel über die Beziehung zwischen Bewegung, Stoffwechsel und Biodiversität in fragmentierten Landschaften. In ihrer Forschung beleuchtet Szangolies die Koexistenz von Arten und deren Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Angesicht globaler Umweltveränderungen. Ihre Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Dynamiken in diesen komplexen Ökosystemen zu entwickeln, die durch intensive Landnutzung stark beeinflusst werden.

Szangolies entwickelte ein individuenbasiertes Modell, um Artengemeinschaften zu simulieren. Ihre Ergebnisse zeigen eine signifikante Korrelation zwischen Energiebilanz und Koexistenz von Arten, wobei die höchste Diversität und Koexistenz in moderat zerteilten Lebensräumen festgestellt wurde. Diese Erkenntnisse unterstützen die Entwicklung praktischer Naturschutzstrategien, die auf die Wiederherstellung und den Schutz von Lebensräumen abzielen.

Forschung zur Lebensraumfragmentierung

Parallel zu Szangolies‘ Auszeichnung hat eine bedeutende Studie, die unter der Leitung der University of Michigan, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt wurde, die Debatte über die Auswirkungen von Lebensraumfragmentierung neu entfacht. Diese Forschung, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, widerspricht der weit verbreiteten These, dass die Zerschneidung von Lebensräumen die Artenvielfalt fördert. Stattdessen kommt die Studie zu dem Schluss, dass große, ungestörte Landschaften besser für die biologische Vielfalt geeignet sind.

Die Untersuchung analysierte 4.006 Arten an 37 Standorten weltweit und zeigt, dass fragmentierte Landschaften im Durchschnitt 13,6 % weniger Arten auf kleiner Lebensraum-Ebene und 12,1 % weniger Arten auf Landschaftsebene beherbergen. In diesen Fragmentierungen dominieren Generalisten, die in der Lage sind, in verschiedenen Umgebungen zu überleben. Der Co-Autor der Studie, Prof. Jonathan Chase, stellt fest, dass fragmentierte Landschaften definitiv weniger Arten aufweisen als größere und zusammenhängende Landschaften.

Schlüsse für den Naturschutz

Die gegenwärtige Diskussion rund um Lebensraumfragmentierung und Naturschutzstrategien veranschaulicht ein zentrales Dilemma unter Ökologen: Während ein Teil der Wissenschaftsgemeinde die Bedeutung kleiner, fragmentierter Flächen betont, plädulieren andere für die Schaffung größerer, ungestörter Lebensräume. Gonçalves-Souza, einer der Hauptautoren der Studie, hebt hervor, dass es entscheidend ist, den Fokus auf die Wiederherstellung von Wäldern zu legen, anstatt weiterhin in der Debatte über Fragmentierung zu verharren. Ihre Analyse zeigt klar, dass die Anstiege der Beta-Diversität in fragmentierten Bereichen nicht den Verlust der Artenvielfalt auf Landschaftsebene kompensieren können.

Mit der Kombination von Szangolies‘ bahnbrechenden Arbeiten und den neuesten Erkenntnissen zur Lebensraumfragmentierung wird deutlich, dass die Herausforderungen im Naturschutz komplex, jedoch entscheidend für das Überleben vieler Arten sind. Die Appelle an die Wissenschaft und die Naturschutzgemeinschaften zur Konzentration auf die Wiederherstellung und den Schutz unserer Ökosysteme werden lauter.

Für weitere Informationen zu Szangolies‘ Forschung können Interessierte sich an sie über das Institut für Biochemie und Biologie an der Universität Potsdam wenden, per E-Mail unter leonna.szangolies@uni-potsdam.de. Für eine detaillierte Analyse der Lebensraumfragmentierung und deren Auswirkungen auf die biologische Vielfalt bietet die L-IZ umfassende Hintergrundberichte, während das iDiv weitere wissenschaftliche Details zur Studie bereitstellt.

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Vorfall Umwelt
Ort Potsdam, Deutschland
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