Alawiten-Aufstand in Syrien: Kampf gegen Terror und Diskriminierung!

Dschabla, Syrien - Heute, am 7. März 2025, bleibt Syrien seit dem Putsch gegen Bashar al-Assad vor drei Monaten unruhig. Die neue Islamistenregierung, angeführt von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), wird von westlichen Staaten als legitimer Partner wahrgenommen, während die Sanktionen gegen sie ausgesetzt wurden. In dieser turbulenten Zeit erfahren religiöse Minderheiten, insbesondere die Alawiten, eine verstärkte Bedrohung durch die IS-Nachfolgegruppe, die die Bevölkerung terrorisiert.

Gerade an der syrischen Mittelmeerküste hat ein Alawitenaufstand begonnen, der die HTS-Regierung ablösen möchte. Die Alawiten, die zwischen 10 und 13 Prozent der syrischen Gesamtbevölkerung ausmachen, waren einst treue Unterstützer des Assad-Regimes, sehen sich nun jedoch zunehmenden Übergriffen und willkürlichen Erschießungen ausgesetzt. Diese Gewalt ist ein alarmierendes Resultat der sich verschlechternden Sicherheitslage und gründet in der jahrzehntelangen Stigmatisierung der Alawiten durch den orthodox-sunnitischen Islam.

Proteste und Militärintervention

In den letzten Tagen kam es in Alawiten-Hochburgen zu Massenprotesten und Angriffen auf die HTS-Miliz. Ein neu gegründeter „Militärrat zur Befreiung Syriens“ ruft die Bevölkerung zum Widerstand gegen die als besetzend wahrgenommene HTS auf. Der Aufstand wird von der Zivilbevölkerung im westlichen Syrien unterstützt, sieht sich jedoch gut ausgebildeten und bewaffneten Einheiten gegenüber.

Das syrische Militär hat in der Region um die Stadt Dschabla im Norden des Landes ein erhöhtes Militäraufkommen registriert. Eine bewaffnete Truppe, bestehend aus rund 100 Pickups, wurde von der Übergangsregierung in Damaskus entsandt, um Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten. Diese Intervention ist eine Reaktion auf Hilferufe der in der Region lebenden Alawiten, die durch die geförderte Gewalt seit dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember 2024 in eine unsichere Lage geraten sind.

Gewalt und Vergeltung

Die Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) zeigen, dass seitdem zahlreiche Alawiten Opfer von gezielten Übergriffen geworden sind. Berichten zufolge gab es 132 Todesopfer, darunter Frauen und Kinder, und die meisten Opfer sind in den Provinzen Homs, Hama und Latakia zu verzeichnen. In Homs allein wurden in den letzten Tagen rund 650 Personen verhaftet, viele davon sind ehemalige Funktionsträger des Assad-Regimes und nicht ausdrücklich Alawiten.

Diese gezielte Gewalt veranschaulicht das schleichende Gefühl der Bedrohung innerhalb der Alawiten-Gemeinschaft. Historisch wurzelt ihre Verletzlichkeit in der Ablehnung von Reformen durch den orthodox-sunnitischen Islam, was dazu führte, dass sie traditionell in schwer zugängliche Gebirgen ausweichend leben mussten, um vor Verfolgung geschützt zu sein.

Das Narrativ eines „alawitischen Regimes“, das während des Assad-Regimes gefestigt wurde, trägt weiterhin zur Stigmatisierung der Alawiten bei. Kritiker argumentieren, dass die HTS zwar Schutz und Gleichbehandlung versprochen habe, inzwischen jedoch auch Berichte von Übergriffen auf Alawiten und andere Minderheiten vorliegen, die nicht ignoriert werden dürfen. Diese Umstände verdeutlichen die Schwierigkeiten, mit denen die neue Führungsstruktur in Syrien konfrontiert ist, und werfen Fragen über die Zukunft der Alawiten auf.

Russische Militärstützpunkte in Alawiten-Gebieten wie Tartus und Hmeimim könnten sich ebenfalls als entscheidend erweisen, jedoch wird ein sofortiges Eingreifen Russlands als unwahrscheinlich angesehen, da eine jüngste Einigung über den Verbleib dieser Stützpunkte erzielt wurde. Angesichts dieser komplexen Lage könnte ein Scheitern des Aufstands fatale Konsequenzen haben, unter denen vor allem die Zivilbevölkerung leiden würde.

In diesem Kontext wird deutlich, dass ein demokratischer Neustart notwendig ist, um eine gerechte Zukunft für alle syrischen Bürger zu gewährleisten und die gefährliche Spiral von Gewalt und Vergeltung zu stoppen.

compact-online berichtet, dass die Sicherheitssituation in Syrien angespannt bleibt. Ein Blick auf dw.com zeigt die Schwierigkeiten der Übergangsregierung, das Land zu kontrollieren. Für mehr Hintergrundinformationen zu den alawitischen Spannungen verweisen wir auf ipg-journal.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Dschabla, Syrien
Verletzte 132
Festnahmen 650
Quellen