Wildeshausen startet Klimawende: Wärmeplanung für die Zukunft vorgestellt!

Wildeshausen, Deutschland - Die Stadt Wildeshausen setzt Maßstäbe in der kommunalen Wärmeplanung. In der kommenden Woche erfolgt die öffentliche Vorstellung des neuen Wärmeplans, der auf die Anforderungen des Wärmeplanungsgesetzes abgestimmt ist. Die Sondersitzung des Bauausschusses wird am Mittwoch, den 5. März, um 18:15 Uhr im Rathaus stattfinden. Nach der Sitzung wird der Plan auf der städtischen Internetseite veröffentlicht, um Anregungen und Anmerkungen von interessierten Bürgern zu ermöglichen.

Im Detail schildert der 82-seitige Wärmeplan den jährlichen Energieverbrauch der Stadt mit 500 GWh sowie die CO₂-Emissionen aus der Wärmeerzeugung von 100.000 Tonnen. Ziel ist es, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen, fünf Jahre früher als der gesetzliche Termin. Dieser ambitionierte Plan beschreibt u.a. energetische Gebäudesanierungen und Effizienzsteigerungen in der Industrie als zentrale Schritte zur Reduktion der Emissionen.

Erneuerbare Energien im Fokus

Die Analyse des Wärmeplans hebt signifikante Potenziale für regenerative Wärmeversorgung hervor. So zeigt sich, dass die Stadt über ausreichende Ressourcen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung verfügt:

  • Biogas: über 300 GWh jährlich
  • Geothermie: mehr als 4.400 GWh
  • Abwärme industrieller Standorte: 50 GWh

Diese Potenziale übersteigen den aktuellen Wärmebedarf und bieten eine solide Grundlage für die notwendige Transformation. Insbesondere aufgrund der dichten Besiedlung wird der Einsatz von Wärmenetzen auch in Randgebieten empfohlen. Für andere Bereiche sind Wärmepumpen als sinnvolle Lösung vorgesehen.

Planung und Umsetzung bis 2030

Um Klimaneutralität zu erreichen, hat die Stadt verschiedene Maßnahmen bis 2030 festgelegt:

  • Prüfung des Abwärmepotenzials von Industrie und Gewerbe
  • Erstellung eines Transformationsplans für Unternehmen
  • Start eines Sanierungsprogramms für Wohngebäude, die vor 1970 erbaut wurden
  • Aufbau neuer Wärmenetze

Die Kommune plant zudem eine Strategie zur Einbindung von Betreibern von Biogasanlagen. Um die Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung zu stellen, sind auch der Ausbau des Stromnetzes und weitere infrastrukturelle Maßnahmen in den kommenden Jahren vorgesehen.

Die bundesweite Initiative zur lokalen Wärmeplanung, die speziell durch das neue [Wärmeplanungsgesetz] angestoßen wurde, fordert alle Städte und Gemeinden auf, bis spätestens Mitte 2028 entsprechende Pläne vorzulegen. Im Gegensatz zu großen Städten, die bis zum 30. Juni 2026 planen müssen, haben kleinere Gemeinden etwas mehr Zeit. Dies bietet den Kommunen die Möglichkeit, individuell angepasste Lösungen zu entwickeln, um die festgelegten Klimaziele bis 2045 zu erreichen.

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Ort Wildeshausen, Deutschland
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