Kampf gegen HIV: Medikamente in der Ukraine nur bis Mai verfügbar!

Ukraine - In der Ukraine kämpfen zahlreiche HIV-Infizierte um ihre Gesundheitsversorgung. Dmytro Sherembei, 47 Jahre alt und HIV-positiv, ist auf Medikamente angewiesen und leitet die NGO „100% Life“, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 auf HIV-Infektionen spezialisiert hat. Die HIV-Infektionsrate in der Ukraine ist die zweithöchste in Europa, nach Russland. Laut aktuellen Berichten sind über 100.000 HIV-Infizierte von den Schwierigkeiten betroffen, die der Stopp von US-Auslandshilfen nach sich zieht. Insgesamt sind 126.000 Menschen in der Ukraine auf Medikamente angewiesen, die nur noch bis Mai 2023 ausreichend sind. Erst kürzlich wurde angekündigt, dass HIV-Infizierte lediglich Medikamente für eine Woche erhalten, während sie zuvor alle drei Monate versorgt wurden.

Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, am 20. Januar 2021, die US-Auslandshilfen einzufrieren, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von HIV-Infizierten in der Ukraine und darüber hinaus. Die Verträge mit Arzneimittel-Lieferanten wurden nach Trumps Ankündigung gekündigt, was zu Entlassungen bei Sherembeis Organisation geführt hat, die 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. Sherembei äußerte Bedenken, dass die Unterbrechung der Medikamenteneinnahme zu einer Vermehrung des Virus und der Resistenzentwicklung führen kann.

Globale Auswirkungen der US-Hilfen

Laut UNAIDS haben die USA in den letzten 20 Jahren über 100 Milliarden Dollar in den Kampf gegen HIV/Aids investiert, insbesondere durch das Programm PEPFAR (U.S. President’s Emergency Plan for AIDS Relief), das 2003 ins Leben gerufen wurde. PEPFAR hat mehr als 26 Millionen Leben gerettet und ist in 55 Ländern tätig. Doch kürzlich wurde eine sofortige Pause der US-Auslandsunterstützung zur Bewertung der Programm-Effizienz und der Konsistenz mit der US-Außenpolitik angekündigt. Diese Pause gefährdet die Fortführung wichtiger HIV-Dienste, die Millionen von Menschen helfen.

Am 1. Februar 2025 gab das US-Außenministerium Details zur Umsetzung einer Ausnahmegenehmigung bekannt, die es erlaubt, lebensrettende HIV-Behandlungsdienste während der 90-tägigen Pause fortzusetzen. Die Ausnahmegenehmigung umfasst wichtige Dienstleistungen wie HIV-Tests, Behandlung opportunistischer Infektionen, sowie die Beschaffung von Medikamenten.

Die Herausforderung von Aids weltweit

Laut dem CDC hat PEPFAR entscheidend zur globalen Gesundheitsversorgung beigetragen und über 20 Millionen Menschen Zugang zu antiretroviraler Behandlung ermöglicht. Dennoch könnte ein Wegfall der US-Hilfen den positiven Trend im Kampf gegen HIV umkehren. UNAIDS warnt, dass dies zu bis zu 6,3 Millionen zusätzlichen Aids-bedingten Todesfällen bis 2029 führen könnte.

Die Herausforderungen sind enorm, insbesondere in Regionen wie der Ukraine, wo ein Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung droht. Sherembei hofft auf Unterstützung von Ländern wie Deutschland, um den Verlust der US-Hilfen abzufedern und schwere Folgen abzuwenden. Ärzte ohne Grenzen machen auf die Belastung und die Verluste im Zugang zu lebensrettender Versorgung in vielen Ländern aufmerksam und betonen die Dringlichkeit der internationalen Solidarität in der Bekämpfung von HIV/Aids.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Ukraine
Quellen