Salzgitter AG: 500 Millionen Euro Sparprogramm und grüner Stahl im Fokus!

Salzgitter, Deutschland - Die Salzgitter AG steht vor einschneidenden Veränderungen, um sich den Herausforderungen eines schwierigen Marktes zu stellen. Nachdem das Unternehmen 2024 Verluste in Höhe von 348 Millionen Euro verzeichnete, hat der Vorstand beschlossen, das Sparprogramm von jährlich 250 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro bis 2028 zu verdoppeln. Vorstandschef Gunnar Groebler erklärte, dass der Schwerpunkt der Einsparungen auf den Bereichen Einkauf, Logistik und Vertrieb liegen wird. Es bestehen jedoch erhebliche Einsparpotenziale in der Beschaffung, die umfassend ausgeschöpft werden sollen, wie ZVW berichtet.
Für das laufende Jahr 2025 erwartet die Salzgitter AG stagnierenden Umsatz bei gleichzeitig leicht verbessertem Ergebnis. Groebler kündigte zudem an, dass Investitionen überprüft werden sollen, um notwendige von verschiebbaren Ausgaben zu unterscheiden. Ein Stellenabbau sei nicht ausgeschlossen, jedoch wird angestrebt, sozialverträgliche Instrumente anzuwenden. Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern zu den Details des Sparprogramms sind bereits in Planung.
Nachhaltigkeit im Fokus
Trotz der schwierigen finanziellen Situation bleibt die ökologische Verantwortung im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Salzgitter AG verfolgt mit ihrem Projekt „Salcos“ (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) das Ziel, mit Wasserstoff grünen Stahl zu produzieren. Umweltminister Christian Meyer besuchte die Salzgitter AG und betonte, dass das Projekt einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Niedersachsen leisten soll. Bund und Land unterstützen das Vorhaben mit rund einer Milliarde Euro. Meyer wies auch die Skepsis von Friedrich Merz, dem CDU-Kanzlerkandidaten, hinsichtlich der Realisierbarkeit nachhaltiger Stahlproduktion zurück und betonte die Zukunftsfähigkeit von grünem Stahl in Deutschland, wie NDR berichtet.
Die Stahlerzeugung der Salzgitter AG verursacht jährlich etwa 8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und ist für circa 10 Prozent der CO2-Emissionen in Niedersachsen verantwortlich. Um diesem Ziel näherzucome, soll die erste Anlage für die Produktion mit grünem Wasserstoff im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser unter Nutzung erneuerbarer Energien gewonnen.
Dekarbonisierung durch innovative Verfahren
Im Rahmen der Transformation hin zu nachhaltigerer Stahlproduktion spielt auch die Elektrostahlproduktion eine bedeutende Rolle. Wie im Artikel von Swiss Steel Group erläutert, erfolgt die herkömmliche Stahlproduktion größtenteils über die Hochofen-Route. Zukünftig könnte wasserstoffbasierte Reduktion eine wichtige Technologie werden. Immer mehr Unternehmen, darunter auch die Salzgitter AG, orientieren sich an einer EAF (Elektrolichtbogenofen)-Basierten Produktion, die im Vergleich zur traditionellen Methode einen signifikant geringeren CO2-Ausstoß ermöglicht.
Die Salzgitter AG wird somit nicht nur ein bedeutendes Unternehmen für den deutschen Stahlmarkt bleiben, sondern auch eine Vorreiterrolle in der Branche bezüglich umweltfreundlicher Produktionsmethoden einnehmen. Mit milliardenschweren Investitionen der Bundesregierung in den Bereichen Verteidigung und Struktur sieht das Unternehmen zusätzliche Chancen. Eine interne Taskforce wurde bereits gegründet, um die Beteiligung an Verteidigungsprojekten zu koordinieren, einschließlich Sicherheitsstahl und Rohren für Militärfahrzeuge.
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Ort | Salzgitter, Deutschland |
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