Niedersachsen startet Fischereidialog: Zukunft der Küstenfischerei im Blick!

Wilhelmshaven, Deutschland - Die niedersächsische Landesregierung steht vor der Herausforderung, die Zukunft der Fischerei an der Küste nachhaltig zu gestalten. In diesem Kontext plant sie einen umfassenden Fischereidialog mit Beteiligten aus verschiedenen Bereichen. Der Dialog, der für Ende April in Wilhelmshaven starten soll, bringt Fischer, Naturschützer, Wissenschaftler sowie Vertreter von Küstenorten zusammen. Ziel ist es, tragfähige Lösungen für die Sicherung der Fischbestände und den Schutz des Meeres zu entwickeln. Die Notwendigkeit einer solchen Initiative wird durch die Rückgänge bei den Fangmengen von Krabben, Muscheln und Frischfisch unterstrichen, während die Zahl der aktiven Küstenfischer in Niedersachsen 2024 auf 57 Betriebe gesunken ist, wie Weser-Kurier berichtet.

Das Küstenmeer erstreckt sich vom Festland bis hinter die Ostfriesischen Inseln und endet an der 12-Seemeilen-Grenze. Es zeigt sich, dass die Fanggebiete in der Nordsee durch den Ausbau von Offshore-Windparks und strengere Vorgaben für den Meeresnaturschutz zurückgehen. Aktuelle Entwicklungen auf EU-Ebene unterstützen den angestrebten Dialog. Die Europäische Kommission hat kürzlich ein umfassendes Paket von Vorschlägen für eine nachhaltigere Fischerei und Aquakultur vorgestellt, das auch die Notwendigkeit betont, die Fischereien resilienter zu gestalten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermindern. EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius sprach sich für einen „Pakt für Fischerei und Ozeane“ aus, um die Meeresökosysteme zu schützen und zu stärken, wie Germany EU hervorhebt.

Nachhaltige Fischereipolitik und Umweltschutz

Der Fischereidialog in Niedersachsen ist Teil des Koalitionsvertrags zwischen der SPD und den Grünen und zielt darauf ab, die Unterstützung für eine nachhaltige Küstenfischerei zu intensivieren. Darüber hinaus wird die Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie, die bis 2030 vorsieht, dass mindestens 30% der EU-Gewässer unter Schutz stehen, erneut thematisiert. Die Strategie fordert auch, dass 10% dieser Gebiete streng geschützt werden. Der Nationalpark Wattenmeer erfüllt bereits das 30%-Ziel, weist jedoch Defizite hinsichtlich der Ausweisung von streng geschützten Gebieten auf. Auf Bundesebene sollen die Ergebnisse der Zukunftskommission Fischerei, die Anfang April erwartet werden, den Dialog unterstützen.

Zusätzlich zeigen aktuelle Studien, dass nachhaltige Fischereien durch Zertifizierungen wie das Marine Stewardship Council (MSC) nicht nur die Bestände schonen, sondern auch langfristig stabile Erträge fördern. Eine Untersuchung im internationalen Wissenschaftsmagazin „Frontiers in Marine Science“ zeigt, dass MSC-zertifizierte Fischbestände gesündere Größen aufweisen und eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, unter gefährliche Bestandsniveaus zu fallen. Dies bekräftigt die Bedeutung nachhaltiger Fischereimethoden für den Schutz der Fischbestände und der ozeanischen Ökosysteme, wie Fisch und Fang feststellt.

Die geplanten Gesprächsrunden sind eine wichtige Gelegenheit, um die Herausforderungen und Lösungen an der Schnittstelle von Fischerei und Umweltschutz zu erörtern. Die Gespräche könnten einen entscheidenden Weg zu einer zukunftsfähigen Fischereipolitik in Niedersachsen ebnen, die sowohl die wirtschaftlichen Interessen der Fischer als auch die Erhaltung der natürlichen Ressourcen berücksichtigt.

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Vorfall Umwelt
Ort Wilhelmshaven, Deutschland
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