16 Jahre nach dem Amoklauf: Winnenden gedenkt der Opfer mit Lichterkette

Winnenden, Deutschland - Am 11. März 2025 jährt sich der Amoklauf in Winnenden bereits zum 16. Mal. Zu diesem Anlass findet in der Hermann-Schwab-Halle eine Gedenkveranstaltung statt, die auf Wunsch der Angehörigen erstmals drinnen abgehalten wird. Um 9:33 Uhr, dem Zeitpunkt, zu dem 2009 der erste Notruf einging, läuten in der Stadt die Kirchenglocken, um der 15 Opfer zu gedenken. Zu den tragischen Ereignissen des damaligen Tages gehört der Tod von 12 Menschen in der Albertville-Realschule, wo ein 17-Jähriger sein Unwesen trieb, bevor er auf der Flucht noch drei weitere Menschen erschoss und schließlich sich selbst das Leben nahm. SWR berichtet, dass während der Gedenkveranstaltung Oberbürgermeister Hartmut Holzwart (CDU) spricht und Mitglieder des Jugendgemeinderats die Namen der Opfer verlesen werden.
Im Rahmen der Trauerfeier wird auch Klasse 7b der Albertville-Realschule ihre „Gedanken zum Gedenken“ teilen. Dies hat besondere Bedeutung, da die Schülerinnen und Schüler bei den schrecklichen Geschehnissen von 2009 noch nicht geboren waren. Ferner lädt der Jugendgemeinderat zu einer Lichterkette am Marktbrunnen ein, um das Andenken an die Opfer auf symbolische Weise zu würdigen. Zudem sind drei ökumenische Gottesdienste für diesen Tag angesetzt, um der Verstorbenen zu gedenken: in der Schlosskirche um 10:30 Uhr, der Peterskirche Weiler zum Stein um 18:30 Uhr und der St. Karl Borromäus Kirche um 19:00 Uhr.
Folgen des Amoklaufs
Der Amoklauf im Jahr 2009 führte nicht nur zu einem tiefen Trauma in der Gemeinde, sondern auch zu weitreichenden Veränderungen in der Gesetzgebung und in der Gesellschaft. Nach dem Vorfall wurde das Waffenrecht in Deutschland erheblich verschärft, insbesondere hinsichtlich der Aufbewahrung von Waffen. ZDF hebt hervor, dass das Vater des Amokläufers wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde, da er seine Waffen nicht ordnungsgemäß aufbewahrte. In den Folgejahren wurde auch die Anzahl der Schulpsychologen verdoppelt, um betroffenen Kindern und Lehrern zu helfen.
Der damalige Polizeichef, Ralf Michelfelder, führte nach dem Vorfall spezielle Amok-Schulungen für Polizisten ein. Dies stellte sicher, dass die Polizei schnell und effizient reagieren konnte. Die Einsatzkonzepte wurden anschließend umfassend überarbeitet, und die Sicherheitsausrüstung der Polizei verbessert, um besser auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Schulen erhielten zudem eigene Amokkonzepte, die die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen und die Förderung von gegenseitigem Respekt unter den Schülern beinhalten.
Präventionsmaßnahmen und Gedenkorte
Der Gedenkort „Der gebrochene Ring“, der von dem Bildhauer Martin Schöneich erstellt wurde, ist ein sichtbares Zeichen des Erinnerns an die Opfer des Amoklaufs und die Schrecken, die dieser Tag für die Gemeinde mit sich brachte. Die Albertville-Realschule hat zudem einen Gedenkraum eingerichtet, der an die Geschehnisse und die Opfer erinnert und die Schüler aktiv in Projekte zur Gewaltprävention einbindet. Lehrer engagieren sich in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AGs), um den Schülern nicht nur als Pädagogen, sondern auch als Vertrauenspersonen zur Seite zu stehen. Das Forum Kriminalprävention betont die Wichtigkeit von gewaltpräventiven Maßnahmen und der Förderung eines guten Schulklimas.
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Ort | Winnenden, Deutschland |
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