Aachen erhebt die Stimme: 150 Menschen gegen Erdogans Diktatur!
Aachen, Deutschland - Heute haben sich rund 150 Menschen in Aachen versammelt, um gegen die autoritäre Politik der türkischen Regierung zu protestieren. Die Demonstranten fordern die Freilassung politischer Gefangener, insbesondere inhaftierter Studenten und des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu. Während eine ähnliche Veranstaltung am 23. März mit 500 Teilnehmern stattfand, blieb die Zahl bei der aktuellen Protestaktion niedriger. Unterstützt wurden die Demonstranten von der Partei Die Linke und von „Studis gegen Rechts“.
Die Protestierenden, bestehend aus türkischen Migranten und Mitgliedern lokaler linker und antifaschistischer Gruppen, äußern sich kritisch über den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und zogen Parallelen zu einem „Staatsterror gegen ein ganzes Volk“. Unter den Gesichtern der Proteste war die junge Frau Beyza, die anonym bleiben möchte, und die die Veranstaltung organisiert hat. Ihr zufolge wird das Erdoğan-Regime zunehmend repressiver und geht besonders gegen oppositionelle Stimmen vor, einschließlich Mitgliedern der Türkiye İşçi Partisi (TİP).
Proteste in der Türkei und Boykottaufrufe
Die Proteste in der Türkei gegen Erdoğan und die Inhaftierung des İmamoğlu setzen sich unvermindert fort. Ein prominenter Protesttag fand in Istanbul statt, siehe auch die Berichterstattung von Tagesschau. Dutzende Menschen, darunter auch viele Mitarbeiter von İmamoğlu, sitzen derzeit in Haft. Der Druck auf die Opposition hat seit İmamoğlus Festnahme am 19. März zugenommen, was von vielen als Putschversuch angesehen wird. Proteste finden nun täglich statt, und für Samstag ist eine Großkundgebung in Istanbul geplant.
Zusätzlich zu den Demonstrationen initiierte Özgür Özel, der Vorsitzende der oppositionellen CHP, einen Boykott-Tag, um auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen. Er rief die Bevölkerung dazu auf, weiterhin alle Arten von Konsum zu boykottieren, was in vielen Geschäften, insbesondere in oppositionellen Vierteln, spürbare Auswirkungen hatte. In Cafés und Bars waren die Besucherzahlen in diesen Bereichen stark rückläufig, und einige Betriebe blieben sogar geschlossen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Reaktionen und Folgen
Während die Proteste sogar internationale Berichterstattung anziehen, sehen die türkischen Behörden die Boykottaufrufe als Bedrohung. Laut dem Innenministerium wurden seit Beginn der Proteste bereits fast 1.900 Menschen, darunter viele Journalisten, temporär festgenommen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise in der Türkei wird der Boykott von der Regierung als „Putsch gegen die Wirtschaft“ bezeichnet, und rechtliche Konsequenzen gegen die Organisatoren werden angedroht.
Die Stimmung in der Türkei bleibt angespannt. Mütter und Angehörige der Inhaftierten finden sich häufig auf den Straßen ein, und die Spaltung der Gesellschaft ist seit den letzten Ereignissen klarer denn je. Die größte Herausforderung für Erdoğan könnte es sein, die gesellschaftlichen Spannungen zu bewältigen, während gleichzeitig die Protestbewegungen weiter Fuß fassen und die Menschen ihre Stimmen erheben.
Details | |
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Vorfall | Protest |
Ursache | Politischer Protest |
Ort | Aachen, Deutschland |
Festnahmen | 1900 |
Quellen |