Linke warnt: Europäischer Weltmachtanspruch führt in den Irrsinn!
München, Deutschland - Bei der Münchner Sicherheitskonferenz übt US-Vizepräsident J. D. Vance scharfe Kritik an den europäischen Ländern und ihrem Umgang mit globalen Sicherheitsfragen. Jan van Aken, der Vorsitzende der Linken, reagierte umgehend auf Vances Äußerungen. In einer Pressemitteilung betont er, dass sich die Europäer nicht von den USA einschüchtern lassen dürften, und warnt vor dem fatalen Irrweg eines eigenen europäischen Weltmachtanspruchs. Van Aken fordert die Vereinten Nationen als den einzigen legitimen Rahmen zur Lösung globaler Herausforderungen und hebt hervor, dass eine größere Eigenständigkeit Europas notwendig ist, jedoch nicht in Form eines neuen Machtblocks.
Die Linke wird in der aktuellen politischen Lage als außenpolitisch verwirrt beschrieben. Trotz der veränderten globalen Situation und der Abspaltung des Wagenknecht-Bündnisses, bleibt die Partei in ihrer Rhetorik und ihren Forderungen zurückhaltend. Diese beinhalten unter anderem keinen zusätzlichen Geldbedarf für die Bundeswehr, das Ende der Wehrpflicht und einen Abzug der Bundeswehr aus Auslandseinsätzen. In ihrem Manifest wird die NATO als „reines Militärbündnis zur Durchsetzung nationaler und wirtschaftlicher Interessen“ kritisiert, und das Beispiel des Irakkriegs wird angeführt. Die Linke wird als unverantwortlich dargestellt, da sie auf unsichere Vermittlungsangebote durch BRICS-Staaten im Ukraine-Konflikt setzt.
Gefahren durch neue Machtblöcke
Zusätzlich weist van Aken auf ein drohendes neues Blockdenken zwischen den USA, China und Russland hin. Er fordert die Bundesregierung sowie die EU auf, dieser Rückkehr zur Hinterhofpolitik nicht nachzugeben. Van Aken sieht die europäische Politik jedoch als orientierungslos an, insbesondere hinsichtlich der fast ausschließlichen Fokussierung auf Waffenlieferungen statt auf Friedensinitiativen. Er fragt sich, wo die diplomatischen Vorstöße Europas mit wichtigen Ländern wie Indien, China oder Brasilien bleiben.
Das Europäische Parlament hat in der Vergangenheit die Rolle der NATO in der Sicherheitsarchitektur der EU analysiert und mehrere wichtige Dokumente hervorgehoben, die die Zusammenarbeit zwischen EU und NATO regeln. Laut dem Parlament müssen beide Organisationen ihre Zusammenarbeit intensivieren, um Ressourcen zu maximieren und institutionelle Konflikte zu vermeiden. Wichtige Grundlagen für diese Kooperation bilden der Nordatlantikvertrag sowie die Verträge von Lissabon. 94 % der EU-Bevölkerung sind Bürger von NATO-Mitgliedstaaten, was die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit unterstreicht.
Die Rolle der Vereinigten Nationen
In Anbetracht der aggressiven Außenpolitik Russlands wird die Verantwortung für Frieden und Sicherheit vor allem beim VN-Sicherheitsrat gesehen, der als Hauptverantwortlicher für den Weltfrieden fungiert. Van Aken fordert eine Stärkung der UNO und eine umfassende Transformation Europas zur Friedensmacht, anstatt sich auf militärische Aufrüstung zu konzentrieren. Er warnt insbesondere vor einem möglichen Trump-Putin-Deal, der die europäischen Staaten in eine Mittellage zurücklassen könnte und auch nach einem möglichen Kriegsende zu einer neuen Abschreckungsdebatte in Europa führen dürfte.
Die Linke sieht die Wehrhaftigkeit Deutschlands in Frage gestellt, da sie die Realität von Russlands Angriffen und deren Bedrohung nicht anerkennt. Die politischen Entwicklungen in Ländern wie Großbritannien, Ungarn, Slowakei und Italien werden als zusätzliche Bedrohungen für die EU gewertet. Angesichts der steigenden Militärausgaben wird die Linke als nicht in der Lage eingeschätzt, ihre politischen Ziele in Übereinstimmung mit den Regierungsparteien SPD und Grünen zu erreichen.
Insgesamt zeigt die Reaktion auf die Münchner Sicherheitskonferenz, dass in der deutschen Politik eine zunehmende Debatte über die Rolle der NATO, die Notwendigkeit von Eigenständigkeit in der Außenpolitik und die Bedeutung von Friedensinitiativen nötig sind. In diesen Kontext stellt sich die Frage, wie Europa sich in einer Welt neuer Machtblöcke positionieren wird und ob es gelingt, seine diplomatischen Fähigkeiten zu nutzen, um eine wahrhaftige Rolle als Friedensmacht einzunehmen.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel auf Sächsische.de, die-linke.de und europarl.europa.eu.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | München, Deutschland |
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