Brandenburger Tor: Frauen vor Gericht nach Farbanschlag für Klima!

Brandenburger Tor, 10178 Berlin, Deutschland - Am Brandenburger Tor in Berlin haben zuletzt zwei Frauen für Aufsehen gesorgt, nachdem sie 2023 mit gelber und oranger Farbe das Wahrzeichen besprühten. Dieser Sachbeschädigung wird nun vor Gericht nachgegangen. Auf der Anklagebank sitzen Kathrin H. (29) aus Hamburg und Marlen S. (35), Gebäudereinigerin aus Lichtenberg. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf 115.000 Euro, berichtet B.Z..

Der Prozess findet im Hochsicherheitssaal statt, wobei die Angeklagten grinsend in die Menge schauen. Die Zuschauer, die sich ebenfalls zu den Klima-Aktivisten zählen, zeigen ihre Unterstützung. Am 17. September 2023 waren die beiden Frauen an einem Farbanschlag beteiligt, der in den Medien als Aktion von Klimakriegern bekannt wurde. Bei dieser Aktion wurden sechzehn Sandsteinsäulen des historischen Bauwerks mit Feuerlöschern überzogen, was als ein verzweifelter Protest gegen den Klimawandel gerechtfertigt wurde. Die Gruppe nennt sich selbst „Letzte Generation“

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Die Aussagen der Angeklagten

Kathrin H. erklärte: „Wir wollten das Tor nicht beschädigen, sondern für unsere Botschaften nutzen. Die Umweltkatastrophe ist auch eine Krise der Gerechtigkeit, die Masse kann es sich nicht leisten, ihr zu entkommen!“ Marlen S. fügte hinzu: „Ich war dort, bekam die Aktion mit. Ich habe dort symbolisch ökologische Fußabdrücke in den Farblachen hinterlassen!“

Der Anwalt der Angeklagten stellte einen Antrag, die Verhandlung auszusetzen. Der Grund dafür ist, dass in „mindestens drei Bundesländern“ derzeit gegen „Klima-Aktivisten“ wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ermittelt wird. Dies könnte dafür sorgen, dass die Zuständigkeit einer Staatsschutzkammer hier geprüft werden muss. Die Amtsrichterin gab bekannt, dass am 31. Januar entschieden wird, wie es mit dem Prozess weitergeht.

Kontext zu Klimademonstrationen

Die Aktionen von Klima-Aktivisten sind in den letzten Jahren immer wieder in den Fokus gerückt. Weltweit haben beispielsweise ähnliche Gruppen auf die Klimakrise aufmerksam gemacht, oftmals durch spektakuläre und disruptive Methoden. Viele sehen dies als notwendige Maßnahmen, um auf die drängenden Probleme hinzuweisen, während Kritikern die Methoden der Aktivisten als übertrieben und schädlich erscheinen.

Das Engagement dieser Gruppen zeigt, wie tiefgreifend die Diskussion um den Klimawandel in der Gesellschaft verankert ist. Während einige den gezielten Einsatz von Kunst und Protestfunktionen als legitim betrachten, werden andere durch die Sachbeschädigung und die damit verbundenen materiellen Schäden auf eine harte Probe gestellt. Umso wichtiger wird es, auch in rechtlichen Belangen klare Grenzen und Verantwortlichkeiten zu definieren.

Details
Vorfall Vandalismus
Ursache Klimawandel
Ort Brandenburger Tor, 10178 Berlin, Deutschland
Festnahmen 2
Schaden in € 115000
Quellen