Kovac nach Barcelona-Pleite: „Abwehrversagen, nicht das System!“
Dortmund, Deutschland - Die 0:4-Niederlage von Borussia Dortmund im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona wirft Fragen zur taktischen Ausrichtung des Teams auf. Trainer Niko Kovac verteidigte nach dem Spiel seine Entscheidung, von einer defensiven Fünferkette auf eine Viererkette umzustellen. Diese Systemumstellung sorgte für Kritik, doch Kovac sieht die Schuld nicht in der Formation, sondern in den individuellen Leistungen seiner Spieler.
Kovac betonte, dass die Niederlage das Resultat eines kollektiven Abwehrversagens war und nicht auf die Rückkehr zur Viererkette zurückzuführen ist. Vor dem Duell gegen Barcelona hatte sein Team in der Bundesliga mit einer Fünferkette, auch bekannt als das 5-4-1-System, zwei Siege aufeinanderfolgend erzielt. Diese taktische Formation, die fünf Verteidiger und vier Mittelfeldspieler umfasst, ist darauf ausgelegt, defensiv stabil zu stehen und die gegnerischen Angriffe zu limitieren.
Taktische Umstellung und unerwartete Schwächen
Die Umstellung auf eine Viererkette war überraschend, denn Außenverteidiger wie Julian Ryerson und Ramy Bensebaini zeigten Schwächen, die Dortmund in der Abwehr verstärkten. Zudem kamen kritische Stimmen von Kovac, die die mangelnde Unterstützung durch Außenstürmer wie Karim Adeyemi und Jamie Gittens betrafen. Diese Mängel trugen zur hohen Niederlage bei und offenbarten die Anfälligkeit der neuen Formation.
Jürgen Klopp, der damals noch im Verein war, hatte das 5-4-1-System für seine Defensivleistung geschätzt, da es eine solide Verteidigung ermöglicht und sich gut im Konterspiel bewährt. Vor allem gegen hochpressende Gegner kann dieses System jedoch seine Schwächen zeigen, worunter auch Dortmund leidet. Mit nur einem Stürmer und vier Mittelfeldspielern, die zwischen defensiven und offensiven Rollen aufgeteilt sind, bleibt das Team oft in der Offensive harmlos.
Blick nach vorne: Das Rückspiel und die Bundesliga
Vor dem Rückspiel gegen Barcelona steht fest, dass Dortmund die Partie für einen „würdevollen Abschied“ nutzen möchte. Laut Torhüter Gregor Kobel ist die Aufgabe, vier Tore aufzuholen, „eine Wahnsinnsaufgabe“. Dennoch glaubt die Mannschaft an ihre Möglichkeiten. Auch Sportdirektor Sebastian Kehl und Kapitän Emre Can gaben zu Protokoll, dass mehr Einsatz und eine bessere Leistung erforderlich sind, um die Niederlage wettzumachen. Beide zeigten sich überzeugt, dass die Taktik nicht das Hauptproblem war.
Trainer Kovac wurde durch die individuelle Fehleranfälligkeit, besonders bei Standardsituationen und Kontern, weiter genervt. Ein klarer Fokus liegt nun auf einer verstärkten Verteidigung, zumal Dortmund kurze Zeit später auf Bayern München trifft. Die kommende Woche wird entscheidend sein, um sowohl in der Liga als auch in der Champions League die Wende einzuleiten.
Für die Zukunft wird es spannend zu beobachten, ob Dortmund zu seiner stabilen Fünferkette zurückkehrt oder auf die Viererkette setzt, um den Herausforderungen der kommenden Gegner besser zu begegnen. Die Mannschaft hat sich in der Vergangenheit schon oft bewährt, doch der Weg zurück zu alter Stärke wird nicht leicht.
Angesichts dieser Herausforderungen muss Kovac entsprechend eine Lösung finden, um Dortmund wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Die Richtung, die er einschlagen möchte, wird maßgeblich den Verlauf der restlichen Saison und die Wettbewerbsfähigkeit des Teams beeinflussen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Dortmund, Deutschland |
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