Hamas zündet neue Krise: Raketenangriff vor Geiselfreilassung in Gaza!

Nuseirat, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Im Gazastreifen kam es heute zu einem schweren Vorfall: Kurz vor der geplanten Freilassung von drei Geiseln feuerte die Hamas eine Rakete ab, die im abgeriegelten Küstengebiet landete. Dies führte zum Tod eines 14-jährigen Jungen im Flüchtlingsviertel Nuseirat. Israel äußerte sich daraufhin empört und bezeichnete den Raketenangriff als klare Verletzung des am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe-Abkommens, das zwischen Israel und der Hamas vereinbart wurde. Zudem wird der Medienberichten zufolge auch die Hisbollah im Libanon für eine weitere Verletzung der Waffenruhe verantwortlich gemacht, was zu israelischen Luftangriffen auf Militäranlagen der Hisbollah führte.

Währenddessen ließ die Hisbollah in Beirut Straßen mit brennenden Reifen blockieren, als Protest gegen die Weigerung, einem zivilen Flugzeug aus dem Iran die Landung zu gestatten. In Israel kam es zudem zur Vereidigung des neuen Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Izchak Amit, wobei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und andere Mitglieder seiner Koalition nicht anwesend waren. Amit wurde gegen den Willen der Regierung gewählt, was potenziell zu einer institutionellen Krise führen könnte.

Waffenruhe und Geiselfreilassung

Die Hamas plant, am Samstag mit der Freilassung israelischer Geiseln fortzufahren, wie in den jüngsten Vermittlungsgesprächen in Ägypten vereinbart wurde. Diese Gespräche wurden von Katar und Ägypten unterstützt und als positiv beschrieben. Die Hamas erklärte, sie sei der Vereinbarung verpflichtet, die vorsieht, dass drei Geiseln freigelassen werden. Israel drohte der Hamas jedoch mit dem Abbruch des Waffenstillstandes, sollte die Freilassung nicht wie vereinbart bis Samstag erfolgen. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu betonte, dass die Streitkräfte die Kämpfe wieder aufnehmen würden, falls es zu keiner Einigung kommt.

Israel erklärte zudem die älteste Geisel, Schlomo Manzur, für tot. Er wurde am 7. Oktober 2023 entführt und hinterlässt eine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder. Die Leiche wird nun im Gazastreifen festgehalten. Aktuell befinden sich noch 76 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen 35 bereits für tot erklärt wurden.

Humanitäre Perspektiven und internationale Vermittlung

Im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens wurde auch ein Plan zur humanitären Hilfe für den Gazastreifen vereinbart. Hieran sind internationale Vermittler wie Katar und Ägypten beteiligt, die auf Fortschritte hoffen. Laut Berichten sind seit Inkrafttreten der Waffenruhe bereits 15.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gefahren.

Trotz der Bemühungen um Frieden gibt es jedoch Herausforderungen. Der Nahost-Experte Dr. Muriel Asseburg weist darauf hin, dass das Abkommen störanfällig ist und Fragen hinsichtlich der Umsetzung offen bleiben. Zudem hat die Hamas seit dem 7. Oktober an regionaler Unterstützung verloren und sieht sich zunehmender Kritik innerhalb der eigenen Bevölkerung ausgesetzt. Im politischen Hintergrund verfolgen die USA, sowohl unter Trump als auch unter Biden, die Bemühungen um einen Friedensschluss, was die Lage zusätzlich kompliziert.

Die nächsten Tage könnten entscheidend für das Schicksal der Geiseln und die zukünftige Stabilität in der region werden, denn ein Bruch des Waffenstillstandes würde möglicherweise zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.

Für weitere Informationen lesen Sie auch die Berichte von Focus Online, Kölner Stadt-Anzeiger und Tagesschau.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Raketenangriff, Verletzung Waffenruhe
Ort Nuseirat, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
Verletzte 1
Quellen