Katzenelend in Bochum: Tierheim schlägt Alarm – Kastration jetzt gefordert!

Bochum, Deutschland - Die Situation im Tierheim Bochum ist alarmierend: Aktuell kämpft das Heim mit einer massiven Überfüllung durch Tiere, besonders während der Frühlingsmonate, da jetzt zahlreiche Katzen trächtig sind. Ein Facebook-Nutzer äußerte kürzlich sein Entsetzen über das Leid der Tiere in diesem Heim, was die Debatte um die Verantwortung der Katzenbesitzer neu anheizte. Bereits am 20. März veröffentlichte das Tierheim ein Bild einer trächtigen Katze, die mindestens vier Kätzchen erwartete. Tierpfleger appellieren eindringlich an die Öffentlichkeit, Freigängerkatzen kastrieren zu lassen und sie zu kennzeichnen – dies sei die größte Bitte, um das Katzenleid zu verringern.

Die Gründe, warum viele Katzen trächtig im Tierheim landen, sind vielfältig: Häufig spielen finanzielle, gesundheitliche oder häusliche Umstände, wie Umzüge, eine Rolle. Die Stadt Bochum hatte bereits 2018 beschlossen, dass Freigängerkatzen registriert und kastriert werden müssen, doch die Umsetzung dieser Maßnahme bleibt unzureichend. Die Wut der Tier-Fans auf Facebook ist groß, da viele mangelnde Verantwortung von Katzenbesitzern sehen. Der Bedarf an Kastrationen wird immer dringlicher, um das Katzenelend zu lindern.

Überlastung der Tierschutzvereine

Nicht nur in Bochum, sondern auch in ganz Nordrhein-Westfalen leiden viele Tierheime unter der Überlastung. Eine neue Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes zeigt, dass 97% der angeschlossenen Tierschutzvereine an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. In den letzten 12 Monaten haben 81% der Tierschutzvereine gestiegene Anfragen zur Aufnahme von Katzen verzeichnet. Fast jeder zweite dieser Vereine musste gar Aufnahmestopps verhängen.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, kritisiert die Untätigkeit der Politik und fordert dringend eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, um die Problematik langfristig zu lösen. Bislang haben nur 13% der Kommunen eine solche Pflicht eingeführt, was die Tierschutzvereine und die betroffenen Tiere enorm unter Druck setzt.

Kastration als präventive Maßnahme

Die Kastration von Katzen ist ein einfacher Routineeingriff, der in der Regel unter Narkose durchgeführt wird und ohne Komplikationen verläuft. Bei weiblichen Katzen werden die Eierstöcke entfernt, während bei männlichen Katern die Hoden entfernt werden. Es wird empfohlen, die Kastration im Alter von vier bis sechs Monaten durchzuführen. Die Kosten für diesen Eingriff schwanken zwischen 150 und 250 Euro, in besonderen Fällen können sie auch bis zu 300 Euro betragen.

Die Vorteile einer Kastration sind vielfältig: Sie verhindert nicht nur eine ungewollte Fortpflanzung, sondern auch Verhaltensänderungen durch den Wegfall der Sexualhormone. Dies reduziert Streitigkeiten unter Artgenossen, verringert somit Verletzungen und Krankheitsübertragungen, und senkt das Risiko von Verkehrsunfällen, da die Katzen nicht auf Partnersuche gehen müssen. Zudem entfällt die lästige Dauerrolligkeit bei weiblichen Katzen.

Angesichts der kritischen Lage appelliert nicht nur das Tierheim Bochum an die Verantwortung der Bevölkerung, sondern auch Tierschutzorganisationen überall im Land, um gemeinsam eine Lösung für das Katzenleid zu finden. Konkrete Maßnahmen und ein Umdenken könnten entscheidend sein, um das Schicksal vieler Katzen zu verbessern.

Details
Vorfall Tierschutz
Ursache Überfüllung durch Tiere, finanzielle Gründe, gesundheitliche Gründe, häusliche Gründe
Ort Bochum, Deutschland
Quellen