Ruhr-Uni Bochum: Gleiche Chancen für Frauen in der Wissenschaft!
Bochum, Deutschland - Am 5. März 2025 hat die Ruhr-Universität Bochum einen bedeutenden Schritt in der Förderung von Gleichstellung und Diversität in der Wissenschaft gemacht. Die Hochschule hat die nächste Runde im Vorstellungsgespräch für das Professorinnenprogramm 2030 erreicht und wurde mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz ausgezeichnet. Prof. Dr. Isolde Karle, Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung, äußerte sich erfreut über diese Auszeichnung und betonte die Bedeutung der Gleichstellung in der Wissenschaft.
Das Professorinnenprogramm 2030, das im November 2022 ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, die Anzahl der Professorinnen zu erhöhen, die Förderung von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen zu intensivieren und die Gleichstellung an Hochschulen nachhaltig zu verankern. Maßgebliche Akteure aus der Verwaltung sowie den Fakultäten haben bei der Entwicklung dieses Programms zusammengearbeitet. Das Programm ermöglicht bis zu drei Anschubfinanzierungen für Erstberufungen von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren und fördert zudem eine zusätzliche Stelle für eine Nachwuchswissenschaftlerin, die auf eine unbefristete Professur zielt.
Hintergrund des Professorinnenprogramms
Das Professorinnenprogramm, das seit 2008 existiert, fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen in Deutschland und hat bisher über 850 Professuren unterstützt. Trotz einer hohen Anzahl an weiblichen Doktorandinnen, von denen 46% den Abschluss erreichen, nimmt der Frauenanteil in Führungspositionen ab. So liegt der Anteil von Frauen in der Professorenschaft derzeit bei nur 28%. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, denen Frauen in der Wissenschaft begegnen. Der Begriff „Leaky Pipeline“ beschreibt das Phänomen, dass gut ausgebildete Frauen nach ihrer Promotion im Wissenschaftssystem weniger präsent sind.
Um am Professorinnenprogramm teilzunehmen, müssen Hochschulen Gleichstellungskonzepte erarbeiten und extern begutachten lassen. Derzeit läuft die erste Förderphase mit 150 Millionen Euro für die ersten drei Programmphasen und 320 Millionen Euro für die vierte Phase, die von 2023 bis 2030 reicht. Hochschulen, die für ihre Konzepte besonders ausgezeichnet wurden, erhalten nicht nur das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“, sondern können auch zusätzliche Förderungen beantragen.
Aktuelle Entwicklungen in der Hochschullandschaft
In der ersten Auswahlrunde zum Professorinnenprogramm 2030 haben 92 Hochschulen erfolgreich Anträge eingereicht, wobei 22 von ihnen für ihre fortschrittlichen Gleichstellungskonzepte erheblich gewürdigt wurden. Anträge für Anschubfinanzierungen können bis zum 30. September 2025 gestellt werden. Das Antragsverfahren ist in zwei Phasen unterteilt und erfordert zunächst ein Konzept bis zum 31. August 2025, gefolgt von einem Förderantrag nach positiver Bewertung.
Darüber hinaus wird auf die breite Rolle der Frauen in der Wissenschaft hingewiesen. Laut academics.de sind rund 735.000 Vollzeitbeschäftigte in der industriellen Forschung in Deutschland tätig, während es in der Automobilbranche, die eine stark männlich dominierte Unternehmenskultur aufweist, nur einen Frauenanteil von 14,8 Prozent gibt. Um dies zu ändern, setzen Unternehmen wie die Daimler AG verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen um, was zeigt, dass es sowohl Herausforderungen als auch Fortschritte gleichermaßen gibt.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Entwicklung, dass durch Programme wie das Professorinnenprogramm 2030 und die Engagements von Hochschulen in Deutschland eine nachhaltige Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft angestrebt wird. Die Ruhr-Universität Bochum schreitet mit gutem Beispiel voran und trägt aktiv zur Veränderung der Hochschullandschaft bei.
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Ort | Bochum, Deutschland |
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