Bayern-Chef fordert: Bundesliga muss international durchstarten!

Hamburg, Deutschland - In einem eindringlichen Appell hat Jan-Christian Dreesen, Vorstandschef des FC Bayern München, auf der Sportbusiness-Konferenz SpoBis in Hamburg mehr Engagement der Bundesliga-Vereine in der internationalen Vermarktung gefordert. Dreesen betonte, dass es für die Liga unerlässlich sei, außerhalb von DeutschlandVisible zu werden, insbesondere in aufstrebenden Märkten wie Asien und Nordamerika. Aktuell erzielt die Bundesliga etwa 200 Millionen Euro aus der Auslandsvermarktung, während die englische Premier League mit über zwei Milliarden Euro deutlich erfolgreicher ist. Vor zwei Jahren waren lediglich Borussia Dortmund und der FC Bayern München international aktiv, während 13 Klubs der Premier League ihre Präsenz außerhalb von England ausbauten. Dreesen bezeichnete diese Situation als unzureichend und äußerte den Wunsch nach einer langfristigen Verbesserung in der Sichtbarkeit und Vermarktung der Bundesliga im Ausland.
Dreesen sieht die Zukunft der internationalen Vermarktung des FC Bayern in eigenen Händen. Nach dem gescheiterten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) möchte der Verein seine Unabhängigkeit bewahren und gleichzeitig Einnahmen generieren. In einem Interview erklärte er, dass der Club bereits erste Erfolge erzielt habe, indem er einige Testspiele exklusiv über die Video-Pay-Plattform „FC Bayern TV Plus“ matschannte und die Abonnentenzahl innerhalb eines Monats auf über 60.000 verdoppeln konnte. Der Test sei vielversprechend gewesen, und Dreesen plant, die Vermarktung im Ausland weiter auszubauen, während die nationale Zentralvermarktung der DFL nicht in Frage gestellt wird.
Der gescheiterte Investoren-Deal
Der gescheiterte Deal zur Finanzierung einer eigenen Streaming-Plattform beschäftigt Dreesen nach wie vor. Er äußerte Bedenken, wie eine kostspielige internationale Plattform für die DFL finanziert werden könnte und plant daher, dass der FC Bayern München selbst verstärkt in die Entwicklung seiner internationalen Präsenz investiert. Diese Entscheidung wird auch durch die aktuellen Entwicklungen in der Medienlandschaft und das steigende Interesse an Bundesliga-Spielen im Ausland motiviert.
Studien zeigen, dass die deutsche Bundesliga international auf Interesse stößt. Laut einer Umfrage von Altman Solon haben 88 Prozent der deutschen Sportfans Interesse an der Bundesliga, mit einem signifikanten Augenmerk aus Ländern wie Polen, Kolumbien und Chile. Aber auch in den USA und Großbritannien zeigt sich eine erkennbare Nachfrage. Initiativen wie die Bayern München Summer Tour 2019 in den USA haben bereits positive Effekte erzielt und könnten den zukünftigen Weg für eine stärkere Präsenz der Bundesliga im Ausland ebnen.
Zukunftsperspektiven für die Bundesliga
Die Bundesliga hat bereits einen Deal mit dem US-Streaminganbieter ESPN+ abgeschlossen und sieht großes Potenzial, ihre Fangemeinde durch direkte Streaming-Angebote zu vergrößern. Dreesens Vision für eine stärker vernetzte und international präsente Bundesliga korreliert mit dem aktuellen Trend, dass deutsche Sportfans zunehmend Interesse an Live-Sport und internationalen Ligen zeigen. Während die Bundesliga zwar national dominiert, gibt es noch erhebliche Möglichkeiten, ihren Einfluss im globalen Fußballmarkt auszubauen und die Kluft zu anderen Ligen wie der Premier League zu schließen.
Zusammenfassend ist der Appell von Dreesen ein Weckruf für die gesamte Bundesliga, sich aktiver und strategischer im internationalen Raum zu positionieren. Der Weg zur Verbesserung der Sichtbarkeit und Vermarktung wird als lang, aber notwendig angesehen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Für weitere Informationen über die Herausforderungen und Möglichkeiten der internationalen Vermarktung der Bundesliga, besuchen Sie bitte die Berichte von tz.de, Sport1 und Altman Solon.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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