Elektro-Revolution: Neue Lade-Allianz bringt 1.700 Stationen in Europa!
München, Deutschland - Die Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung, und am 3. April 2025 wird ein weiterer Schritt in diese Richtung bekannt gegeben: Die Unternehmen Ionity, Fastned, Electra und Atlante haben die Spark Alliance gegründet. Ziel dieser Kooperation ist die Schaffung eines grenzübergreifenden Ladenetzes, das den Nutzern den Zugang zu über 1.700 Ladestationen mit mehr als 11.000 Ladepunkten in 25 Ländern ermöglicht, ohne Roaming-Hürden. Eine Registrierung bei einem der vier Anbieter reicht aus, um die Ladesäulen aller Partner zu nutzen, wie t-online.de berichtet.
Ionity ist vor allem in Deutschland prominent vertreten und bietet Schnellladesäulen in 24 Ländern an. Fastned betreibt über 250 Ladestationen in mehreren europäischen Ländern, darunter die Niederlande, Deutschland, Großbritannien, Belgien, die Schweiz und Frankreich. Atlante konzentriert sich auf den Ausbau von Schnell- und Ultra-Schnellladestationen in Südeuropa, während Electra in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien, Luxemburg, Italien und Spanien aktiv ist. Ein weiteres ambitioniertes Ziel von Atlante ist es, die Anzahl der Ladepunkte innerhalb von fünf Jahren von 5.000 auf 35.000 zu erhöhen.
Geplante Erweiterungen
Electra hat ebenfalls große Pläne und möchte bis 2030 ein Netz von 2.200 Stationen mit insgesamt 15.000 Ladepunkten in Europa aufbauen. In den kommenden Wochen plant das Unternehmen die Eröffnung von zehn neuen Ladeparks in deutschen Städten wie München, Berlin, Dortmund und Oberhausen. Diese innerstädtischen Schnellladeparks sollen über Ladepunkte mit mindestens 50 kW Leistung verfügen. Der offizielle Start der Spark Alliance wird für die Sommerferien 2025 angestrebt, wobei die Nutzer über eine App die Ladesäulen aller vier Anbieter angezeigt bekommen und Ladevorgänge starten können.
Ein besonderer technischer Fortschritt ist die Einführung der „Plug and Charge“-Funktion, die ab Herbst 2025 verfügbar sein wird. Bei der Preisgestaltung bleibt jeder Anbieter unabhängig, es entstehen keine zusätzlichen Roaming-Gebühren bei der Nutzung von Partnerstationen. Allerdings werden Ladepunkte anderer Anbieter, die nicht Teil der Spark Alliance sind, in der Electra-App nicht angezeigt. Die Spark Alliance ist zudem offen für weitere Partner.
Herausforderungen und Lösungen
Der Ausbau des deutschen Ladenetzes steht jedoch auch vor Herausforderungen. Laut Linda Boll, der Deutschland-Chefin von Fastned, gibt es bürokratische Hürden, insbesondere beim Zugang zu benötigten Flächen. Über 873 Mittelspannungsnetzbetreiber erschweren den Prozess durch unterschiedliche Regelungen. Diese Komplexität wird durch die individuelle Konfiguration von Transformatoren noch verstärkt, was die Skalierung des Ladesäulen-Netzes behindert. Fastned investiert in den Bau einer Ladestation zwischen 1 und 2 Millionen Euro, während der Preis für Ad-hoc-Laden bei 73 Cent pro Kilowattstunde liegt.
Eine Studie des Bundeskartellamtes bestätigt, dass die Preise dort höher sind, wo Stadtwerke Monopolstellungen haben. Kritisch aufgefasst wird auch die Rolle von Tank & Rast, welches 90 % der 360 bewirtschafteten Raststätten an deutschen Autobahnen betreibt. Im Jahr 2022 wurde die Konzession von Tank & Rast um den Betrieb von Schnellladesäulen erweitert, ohne eine offizielle Ausschreibung. Fastned hat dagegen geklagt und erwartet ein Urteil des EuGH im April.
Der Ausblick auf die Elektromobilität
Mit der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen plant Deutschland, bis 2030 etwa 15 Millionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Aktuell beträgt der Marktanteil von E-Autos in der EU 14,6% und überholt damit erstmals die Dieselfahrzeuge. Das Thema Ladeinfrastruktur ist dabei zentral für die Energiewende und die Klimaziele. Führende Länder in der Ladeinfrastruktur sind die Niederlande, Deutschland und Frankreich.
Um den Bedarf bis zum Jahr 2030 zu decken, wären insgesamt schätzungsweise 440.000 neue Ladestationen pro Jahr notwendig, eine Zahl, die Experten sogar noch höher einschätzen. Innovative Lösungen wie höhere Ladeleistungen, Ladebordsteine und induktives Laden stehen in der Forschung und Entwicklung, um die nötige Infrastruktur effizient auszubauen. Der Weg dorthin ist jedoch noch lang, und der flächendeckende Ausbau bleibt eine große Herausforderung.
Insgesamt können die Initiativen wie die Spark Alliance als wichtiger Schritt zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Europa gesehen werden. Die Entwicklungen in diesem Sektor sind entscheidend, um die Ziele der Klimapolitik zu erreichen und die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, wie auch focus.de und ladeloesung.de verdeutlichen.
Details | |
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Vorfall | Unternehmensfusion |
Ort | München, Deutschland |
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