NRW-Unternehmer fordern 500 Milliarden für zukunftsfähige Investitionen!

Unternehmer NRW fordert ein 500 Milliarden Euro Investitionsprogramm zur Stärkung der deutschen Wirtschaft und Infrastruktur.
Unternehmer NRW fordert ein 500 Milliarden Euro Investitionsprogramm zur Stärkung der deutschen Wirtschaft und Infrastruktur. (Symbolbild/NAG Archiv)

Düsseldorf, Deutschland - In einem dringlichen Appell an die deutsche Wirtschaftspolitik hat der Dachverband der Unternehmerverbände in Nordrhein-Westfalen, Unternehmer NRW, ein umfassendes Investitionsprogramm in Höhe von 500 Milliarden Euro gefordert. Präsident Arndt Kirchhoff äußerte sich am Mittwoch in Düsseldorf und betonte die Notwendigkeit, schnell das Ruder in der wirtschaftlichen Entwicklung herumzureißen. Dies geschieht vor dem Hintergrund steigender Verteidigungsausgaben, die die Bundesregierung einführt und die gleichzeitig nicht zu einem Überschreiten der Schuldengrenze führen sollten. Kirchhoff sieht das geplante Sondervermögen für Infrastruktur als vernünftig an, aber er fordert auch Haushaltskürzungen und klare Prioritäten.

Sein Warnhinweis auf einen „finanzpolitischen Blankoscheck“ verdeutlicht die Bedenken der Unternehmer, dass ohne klare Richtlinien und Priorisierungen die Gefahr einer unkontrollierten Verschuldung steigt. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sowie der Ausbau der digitalen Möglichkeiten stehen dabei im Fokus seiner Forderungen.

Erhöhung der Verteidigungsausgaben und wirtschaftliche Folgen

Parallel zu diesen wirtschaftlichen Überlegungen haben führende Wirtschaftsvertreter im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben gefordert. In der „Munich Declaration 2025“ wird eine Erhöhung der Sicherheitsinvestitionen auf drei bis vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angestrebt. Dies geht einher mit der Prognose, die bestehenden Rüstungsausgaben in Europa zu verdoppeln, um den gestiegenen sicherheitspolitischen Anforderungen gerecht zu werden. Zu den Unterzeichnern dieser Erklärung zählen prominente Namen wie Martin Schoeller, Klaus Regling und José Manuel Barroso, die alle die Dringlichkeit einer europäischen Verteidigungsunion betonen.

Unterstützung kommt auch von Vertretern der Finanzindustrie, wie Paul Achleitner und Klaus Hommels, die auf die Notwendigkeit einer stärkeren Koordinierung militärischer Kräfte hinweisen. Hierbei könnten zentrale Verteidigungsbudgets und eine gemeinsame Rüstungsbeschaffung helfen, Kosten zu senken und die Interoperabilität innerhalb der EU zu verbessern. Kurzfristig könnte die Beschaffung von militärischer Ausrüstung aus den USA helfen, Lücken zu schließen, während langfristig der Ausbau eigener Kapazitäten in Europa unerlässlich ist.

Volkswirtschaftliche Impulse durch Verteidigungsinvestitionen

Laut einer Studie von EY und DekaBank fließen die jährlich 72 Milliarden Euro, die europäische NATO-Länder in Rüstung investieren, überwiegend an heimische Rüstungsunternehmen und sichern gleichzeitig 680.000 Arbeitsplätze. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent des BIP würde jedoch jährlich zusätzliche 65 Milliarden Euro kosten und könnte weitere 660.000 Arbeitsplätze schaffen. Auch in einer Zeit eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine wird eine Steigerung der Verteidigungsausgaben erwartet, was eine Besserung der wirtschaftlichen Situation in anderen Industrien erwarten lässt.

Die geplanten Rüstungsinvestitionen über die nächsten sechs Jahre werden auf 72 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt und sollen Aktivitäten im Wert von insgesamt 157 Milliarden Euro stimulieren. Der resultierende wirtschaftliche Effekt könnte sich dabei als doppelt so hoch erweisen wie die ursprünglichen Investitionen, was positive Spillover-Effekte für die Metallindustrie, Transport- und Logistikunternehmen sowie Forschungsinstitute mit sich bringt.

Um die finanziellen und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu meistern, sehen viele Experten kurzfristig ein Ansteigen der Haushaltsdefizite und eine Erhöhung der öffentlichen Verschuldung als notwendig an. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass Deutschland und andere EU-Staaten trotz bestehender Haushaltsbeschränkungen ihre öffentlichen Investitionen insbesondere in zukunftsweisende Technologien erhöhen.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die drängende Notwendigkeit eines strategischen Umdenkens in der deutschen Wirtschafts- und Verteidigungspolitik.

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Ort Düsseldorf, Deutschland
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