Rattenplage in NRW: Verbot von Ködern löst Chaos unter Hausbesitzern aus!

Rattenplage in NRW 2025: Hygienische Risiken, geplantes Verbot von Ködern und Expertenwarnungen zur wachsenden Population.
Rattenplage in NRW 2025: Hygienische Risiken, geplantes Verbot von Ködern und Expertenwarnungen zur wachsenden Population. (Symbolbild/NAG Archiv)

Düsseldorf Eller, Deutschland - Die Rattenplage in Nordrhein-Westfalen (NRW) stellt ein wachsendes Problem dar, das nicht nur Hygiene, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung bedroht. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es in deutschen Städten zwischen drei und vier Ratten pro Einwohner, was insgesamt etwa 300 Millionen Ratten ausmacht. Diese Nager sind in der Lage, über Kot, Urin oder Speichel mehr als 100 Infektionskrankheiten zu übertragen. Experten warnen, dass sich die Situation ohne effektive Maßnahmen weiter verschlechtern könnte, was zu dramatischen gesundheitlichen Risiken führen könnte. Derwesten berichtet, dass Rattenköder derzeit einfach online oder im Einzelhandel erhältlich sind.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) plant jedoch ein Verbot der Verwendung solcher Rattenköder durch Privatpersonen. Dies würde bedeuten, dass Hausbesitzer gezwungen wären, professionelle Schädlingsbekämpfer zu engagieren. Die damit verbundenen Kosten könnten bis zu 400 Euro betragen. Marcus Römer, ein Vorstandsmitglied des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands, äußert Bedenken über die Auswirkungen dieser Regelung auf den Gesundheitsschutz der Bürger.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken

Die Diskussion um Rodentizide ist besonders brisant, da diese Giftköder als schlecht abbaubar gelten und auch für Haus- sowie Wildtiere gefährlich sein können. Hassna Humama aus Düsseldorf beschreibt ihre Angst vor Ratten, die in der Nähe von Mülltonnen lauern. Schon einmal hatte sie eine beängstigende Begegnung, als eine Ratte aus einer Mülltonne sprang. WDR berichtet, dass der zukünftige Einsatz von Rodentiziden von der BAuA geprüft wird und dabei Bedenken bei Verbänden und Unternehmen aufkommen, die vor einer „unkontrollierbaren Ausbreitung von Rattenpopulationen“ warnen könnten, falls ein Verbot ausgesprochen wird.

Michaela Schmitten-Pittá von SBM Life Science, dem einzigen Anbieter in Deutschland, der diese Wirkstoffe für den privaten Gebrauch vertreibt, betont die Wichtigkeit des Gesundheitsschutzes. Sie warnt davor, dass ein Verbot der privaten Bekämpfungsmittel zu einer dramatischen Rattenplage führen könnte. Anders sieht es Anja Günther, Professorin für Zoologie. Sie bezweifelt die alarmierenden Daten zur Rattenpopulation und unterstreicht, dass die Rattenproblematik meist lokal, etwa an Mülldeponien, auftritt.

Wachsende Rattenpopulation

Bei der Betrachtung der Rattenpopulation ist ein globaler Trend festzustellen. In einer Untersuchung von elf von 16 Städten ist die Rattenpopulation in den letzten Jahren signifikant gewachsen. Die Ergebnisse dieser Studie, die im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht wurde, zeigen, dass diese Entwicklung teilweise auf steigende Durchschnittstemperaturen zurückzuführen ist. Höhere Temperaturen ermöglichen es Ratten, auch in der kalten Jahreszeit Nahrung und Unterschlupf zu finden. Zudem führt die wachsende Bevölkerungsdichte und der Rückgang von Pflanzenflächen zu einem Anstieg der Rattenpopulation.

Vorschläge zur Eindämmung des Rattenproblems beinhalten unter anderem die Installation von Müllcontainern, die für Ratten unzugänglich sind, sowie das Entfernen von Unterschlupfmöglichkeiten wie herumliegendem Sperrmüll. In diesem Zusammenhang betonen Experten die Notwendigkeit eines umfassenden Lösungsansatzes zur Bekämpfung der Rattenpopulation. Deutschlandfunk informiert, dass die Neubewertung der Zulassung von Rattengiften durch die BAuA bis zum 31. Dezember 2025 läuft, was weitere Unsicherheiten mit sich bringt.

Details
Ort Düsseldorf Eller, Deutschland
Quellen