Israels Angriffe auf Rafah: Drei Tote und wachsende Ängste im Gaza-Konflikt

Rafah, Gaza, Palästina - Am 8. März 2025 kam es in Rafah, Gaza, zu einem verheerenden israelischen Drohnenangriff, bei dem mindestens drei Palästinenser getötet und mehrere weitere verletzt wurden. Die Angriffe erfolgten zu einem Zeitpunkt, an dem die Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Hamas und ägyptischen Offiziellen in Kairo bereits im Gange waren. Israeli Streitkräfte hatten am Samstagmorgen eine Gruppe östlich der Stadt Rafah ins Visier genommen, wobei zwei Palästinenser starben. Ein weiteres Todesopfer wurde in at-Tannour, auch östlich von Rafah, durch israelisches Feuer registriert.

Rafah selbst ist seit Freitagabend intensiven Angriffen durch israelische Panzer und Drohnen ausgesetzt. Betroffen sind dabei vor allem die Wohngebiete al-Jnaina, ash-Shawka und Tal as-Sultan. Diese militärischen Aktionen stehen in einem größeren Kontext des zunehmenden Konflikts im Gazastreifen, der seit dem 7. Oktober 2023 andauert und die Region stark beeinflusst. In den letzten Monaten berichtet die Gesundheitsbehörde in Gaza von mindestens 48.453 getöteten Palästinensern und über 111.860 Verletzten, die überwiegend durch israelische Angriffe verursacht wurden.

Die humanitäre Krise

Anlässlich des Internationalen Frauentags wurden besorgniserregende Zahlen bekannt: 12.316 Frauen sind im Verlauf des Krieges ums Leben gekommen, und mindestens 2.000 Frauen und Mädchen haben nach Angaben der Regierung dauerhafte Behinderungen aufgrund von Amputationen erlitten. Die humanitäre Situation in Gaza ist dramatisch. Laut den Berichten sind 85 % der Bevölkerung von 1,9 Millionen Menschen vertrieben worden, viele davon mehrmals. Die Wasser- und Lebensmittelversorgung ist stark beeinträchtigt, während 26 % der Bevölkerung unter extremem Hunger leiden.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte an, dass humanitäre Hilfe nicht mehr nach Gaza gelangen werde, als Reaktion auf die Weigerung von Hamas, eine Verlängerung des Waffenstillstands zu akzeptieren. Dies verschärft die ohnehin angespannte Lage weiter und lässt viele Palästinenser in einer verzweifelten Situation zurück.

Die aktuelle militärische Lage

Die israelischen Streitkräfte kämpfen seit Anfang Dezember im mittleren und südlichen Gazastreifen, insbesondere in der Stadt Khan Yunis, die als Rückzugsort für hochrangige Hamas-Mitglieder gilt. Die IDF berichtet von über 30.000 entdeckten Waffen und mehr als 9.000 getöteten Terroristen in den letzten Monaten. Im Zuge der Offensive sind bislang 219 israelische Soldaten gefallen und mehr als 2.500 verletzt worden. Die zivile Bevölkerung leidet jedoch unter den Folgen, da die israelischen Angriffe viele ihrer Lebensgrundlagen zerstört haben.

Hamas hat unterdessen eine hochrangige Delegation nach Kairo entsandt, um über einen möglichen Waffenstillstand zu verhandeln. Diese Gespräche sind jedoch von Unsicherheit geprägt, da der erste Phase des Waffenstillstands am 1. März endete. Die Palästinenser sind besorgt, dass die zweite Phase nicht wie geplant umgesetzt wird.

Die internationalen Sicherheitsbedenken nehmen zu, da Experten eine Ausweitung des Konflikts auf die gesamte Region fürchten. Die anhaltenden Kämpfe und die humanitäre Krise in Gaza werfen Fragen über die zukünftige Stabilität der Gegend auf und belasten die Beziehungen innerhalb und außerhalb des Nahen Ostens.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ort Rafah, Gaza, Palästina
Quellen