Frauen im Handwerk: Schlüssel zu Lösungen für den Fachkräftemangel!

Köln, Deutschland - Der Fachkräftemangel im Handwerk zeigt sich zunehmend in Deutschland, und eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hebt die bedeutende Rolle von Frauen in diesem Bereich hervor. Laut dem Bericht von Merkur arbeiten heute knapp 2,6 Millionen Menschen in Handwerksberufen, was einem Rückgang von 2,7% seit 2013 entspricht. Ein besonders auffälliger Trend zeigt, dass Frauen vermehrt in Berufen tätig sind, die von einem Fachkräftemangel betroffen sind. Die Zahl der Frauen, die als Meisterinnen arbeiten, ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Von Juli 2023 bis Juni 2024 stieg der Anteil der Meisterinnen im Handwerk von 13,3% im Jahr 2013 auf 17,1% im Jahr 2024. Während die Zahl der Männer auf Meister-Niveau konstant blieb, ist der von Frauen besetzte Anteil bei Meister-Abschlüssen ein klarer Indikator für die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Der größte prozentuale Anstieg erfolgte in berufsgrenzen wie der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik.

Berufe mit Fachkräftemangel im Fokus

Die Studie verdeutlicht ebenfalls, dass Frauen zunehmend Berufe mit einem Fachkräftemangel anstreben. Während die Zahl weiblicher Beschäftigter in Handwerksberufen ohne Fachkräfteengpass seit 2013 um 14,6% gesunken ist, ist die Anzahl der Frauen in Berufen mit einem dauerhaften Engpass um 18% gestiegen. Demgegenüber hat sich die Zahl der Männer in diesen Engpass-Berufen kaum verändert.

Zusätzlich belegen Umfrageergebnisse des LFI München, dass ein vermehrtes Interesse von Frauen besteht, in handwerkliche Berufe einzutreten. Dies könnte auf eine erkennbare Anpassungsfähigkeit und Offenheit für neue berufliche Herausforderungen hinweisen. Der vollständige Bericht dieser Ergebnisse ist auf der Webseite des LFI München verfügbar: LFI München.

Der breitere Kontext der Erwerbstätigkeit von Frauen

Der Fachkräftemangel im Handwerk findet auch in einem größeren gesellschaftlichen Kontext statt. Laut einem Artikel der Zeit gibt es zahlreiche strukturelle Hürden, die es Frauen häufig schwer machen, vollzeit zu arbeiten. Obwohl die Erwerbsquote von Frauen seit den 1990er Jahren gestiegen ist, arbeiten die meisten Frauen in Teilzeit. Nur rund 35% der Frauen im erwerbstätigen Alter sind in Vollzeit beschäftigt, verglichen mit fast 70% der Männer.

Auffällig ist auch, dass etwa 20% der Frauen beruflich inaktiv sind und aktiv keine Beschäftigung suchen. Diese Herausforderungen beeinflussen nicht nur die aktuelle Erwerbstätigkeit, sondern auch die Rentenansprüche von Frauen. Aktuellen Studien zufolge verdienen Frauen über ihre gesamte Erwerbsbiografie hinweg zwischen 40% (Ostdeutschland) und 45% (Westdeutschland) weniger als Männer, was zu einem signifikanten Gender-Pay-Gap führt.

Um den Fachkräftemangel zu lindern, sind strukturelle Veränderungen notwendig, die die Erwerbschancen von Frauen stärken und ihre Berufstätigkeit fördern. Der Diskurs um mögliche Maßnahmen, wie die Einführung einer Rente ab 70 Jahren oder eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit, zeigt, dass die Komplexität des Themas eine Vielzahl von Ansätzen erfordert. Kritiker dieser Vorschläge betonen, dass eine nachhaltige Lösung nur durch eine gezielte Stärkung der Erwerbstätigkeit von Frauen erreicht werden kann.

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Ort Köln, Deutschland
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