VW setzt auf Verbrenner – Sonderschichten trotz E-Auto-Zukunft!
Wolfsburg, Deutschland - Inmitten der wachsenden Debatten über die Zukunft der Mobilität plant Volkswagen (VW), eine gezielte Förderung von Verbrenner-Modellen wie Golf, T-Roc und Tiguan durchzuführen. Diese Maßnahmen stehen im Kontext der Pläne der Europäischen Union, ab 2035 die Produktion von Verbrennerfahrzeugen vollständig einzustellen. In einem Schritt, der von vielen als kontrovers angesehen wird, will VW von Mai bis Juli 2025 in Wolfsburg insgesamt 16 Sonderschichten für die Montage dieser Modelle ansetzen, um die Übergangsphase zur E-Mobilität zu überbrücken. Schwäbische.de berichtet von weiteren geplanten Sonderschichten im Karosseriebau und in der Lackiererei.
Der VW-Chef Oliver Blume betont die Notwendigkeit von Prüfpunkten für die Verkehrswende und fordert flexible Übergangszeiträume von der Politik. In seinen Erklärungen hebt er einen Vorschlag der EU-Kommission hervor, der einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für CO2-Flottenziele von 2025 bis 2027 vorsieht. Dieser Mechanismus soll sicherstellen, dass die dringend benötigten CO2-Einsparungen nicht verloren gehen und Herstellern mehr Flexibilität bei der Erreichung ihrer CO2-Ziele gewährt wird.
Herausforderungen bei der Umsetzung der E-Mobilität
Um die ambitionierten Zielvorgaben der EU zu erfüllen, ist mehr Unterstützung von der Politik erforderlich, so Blume. Es ist entscheidend, dass auch die Rahmenbedingungen wie Ladeinfrastruktur und Energiepreise stimmen. Es besteht derzeit jedoch Unsicherheit bezüglich der Umsetzung neuer Fördermaßnahmen für Elektroautos im Koalitionsvertrag, und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller hat den Koalitionsvertrag als „wenig konkret“ kritisiert. Diese Ungewissheit führt zu Kaufzurückhaltung bei potenziellen E-Auto-Kunden.
Volkswagen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral zu sein, was auch die Fahrzeuge und deren Produktion umfasst. Die EU-Vorgaben erfordern einen hohen Anteil an Elektrofahrzeugen, und es sind auch ähnlich strenge Anforderungen in Märkten wie China und den USA in Sicht. Volkswagen Newsroom definiert eine ehrgeizige Strategie: Bis 2030 plant das Unternehmen, bis zu 70 reine E-Modelle auf den Markt zu bringen – die größte E-Offensive in der Automobilindustrie.
Notwendige Infrastruktur für die E-Mobilität
Die Transformation zur nachhaltigen Mobilität steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Ladeinfrastruktur. Laut einem Bericht von KPMG ist eine Steigerung der Infrastrukturausbauaktivitäten um 320 % notwendig, um die EU-Regulatorik-Ziele zu erreichen. Um die Akzeptanz von E-Autos zu steigern, ist der Fokus auf High Power Charger (HPC) mit einer Ladeleistung von 350 kW und mehr erforderlich. Zudem müssen über 1.000 Ladesäulen pro Tag installiert werden, um die Anforderungen bis 2050 zu erfüllen.
Zusätzlich wird geschätzt, dass bis 2050 88 HPC-Charger alle 60 km entlang der Fernstraßen benötigt werden, um eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu gewährleisten. Um genug Strom für die steigende Flotte an Elektrofahrzeugen bereitzustellen, könnte der langfristige jährliche Strombedarf für die europäische PKW-BEV-Flotte bis zu 425 TWh betragen. Diese Entwicklungen erfordern ein umfassendes regulatorisches Rahmenwerk, das zukunftsweisende Maßnahmen zur Elektrifizierung der Fahrzeugflotte und zur Erneuerung veralteter Stromleitungen beinhaltet.
Die Transformation der Mobilität ist somit nicht nur eine Frage des technologischen Wandels, sondern erfordert auch umfassende Maßnahmen zur Schaffung einer geeigneten Infrastruktur und entsprechender Rahmenbedingungen. Volkswagen und andere Automobilhersteller stehen vor der Herausforderung, diese Vision Realität werden zu lassen.
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Ort | Wolfsburg, Deutschland |
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