Pfarrer aus Passau tritt nach Alkoholskandal und Vorwürfen zurück

Passau, Deutschland - Ein Pfarrer aus dem Bistum Passau, Alexander Aulinger, hat sein Amt nach schweren Vorwürfen zurückgegeben. Diese Vorwürfe umfassen erhebliche Fehlverhaltens an Jugendlichen sowie einen problematischen Umgang mit Alkohol. Die Diözese hat in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass mittlerweile ein „tiefer Riss“ innerhalb der Pfarrgemeinde bestehe. Bischof Stefan Oster wird Aulingers Rücktritt am 24. März annehmen, nachdem dieser seine Resignation mündlich erklärt hat, ohne sie als Rücktritt oder Resignation zu kennzeichnen. Aulinger räumt seine Fehler ein und bedauert, dass sein Verhalten erheblich zur Eskalation der Situation beigetragen hat.

In einem 151-seitigen Gutachten, das der Diözese vorliegt, wird dem Pfarrer vorgeworfen, Jugendliche während Ausflügen zum übermäßigen Alkoholkonsum verleitet zu haben. Im September 2023 hatte sich Aulinger in einem Gottesdienst bereits gegen ähnliche Vorwürfe verteidigt und erklärt, die Diözese habe ihn gebeten, seine Leberwerte vorzulegen, was er jedoch als falsch bezeichnete. Dies führte zu weiterer Unruhe innerhalb der Gemeinde, da einige Mitglieder das Gefühl hatten, bei den Behörden gegen ihn „angeschwärzt“ worden zu sein.

Neue Vorwürfe und rechtliche Schritte

Das Bistum Passau hat eine kirchenrechtliche Prüfung des Falls in Rom eingeleitet. Ein externer Rechtsbeistand wird damit beauftragt, mögliche Fehler im Gutachten zu untersuchen. Darüber hinaus sind neue und bisher unbekannte Vorwürfe gegen Aulinger aufgetaucht, die nun an die staatlichen Ermittlungsbehörden übergeben wurden. Bischof Oster hat sich bei betroffenen Personen entschuldigt, die Verletzungen erlitten haben könnten, und kündigte eine externe Aufarbeitung in der Pfarrei Hauzenberg an.

Rechtsanwalt Holm Putzke, der Aulinger vertritt, hebt hervor, dass Aulinger sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen möchte und fordert eine sachliche Diskussion. Er kritisiert die Anschuldigungen als unbegründet und betont, dass das Vorgehen gegen den Pfarrer mehr einer „Hetzjagd“ als einer fairen rechtlichen Prüfung gleichkam.

Kontext der aktuellen Geschehnisse

Der Fall von Pfarrer Aulinger ist nicht der einzige, der in der katholischen Kirche für Schlagzeilen sorgt. Auch im Bistum Münster wurde ein Priester suspendiert, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs laut wurden. Der Bischof von Münster, Felix Genn, hat betont, dass die Vorwürfe ernst genommen werden und eine umfassende kirchenrechtliche Untersuchung sowie die Übergabe an die Staatsanwaltschaft erfolgen.

Diese Entwicklungen in den beiden Bistümern zeigen die anhaltenden Probleme und die Herausforderungen, mit denen die katholische Kirche im Umgang mit Vorwürfen von Fehlverhalten und Missbrauch konfrontiert ist. Die betroffenen Personen sind aufgefordert, sich an die entsprechenden Ansprechpersonen der Bistümer zu wenden, um Unterstützung zu erhalten.

Details
Vorfall Rücktritt, Fehlverhalten, sexueller Missbrauch
Ursache geistliche Manipulation, Alkoholmissbrauch
Ort Passau, Deutschland
Quellen