Optovision schließt in Langen: 238 Jobs fallen der Verlagerung zum Opfer!
Langen, Deutschland - Optovision, ein renommierter Brillenglashersteller mit Sitz in Langen, wird seine Produktion nach Klattau in Tschechien verlagern. Diese drastische Maßnahme betrifft 238 der insgesamt 370 Arbeitsplätze in Langen, was erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigten hat. Der Unternehmensschritt hat aufgrund steigender Produktionskosten und eines sinkenden Produktionsvolumens in Deutschland höchste Brisanz erreicht. Am 26. Februar 2025 wurde der Betriebsrat informiert, und am folgenden Tag fand eine kurze Sitzung mit den Mitarbeitern statt, um ihnen die Pläne mitzuteilen. Diese Informationen stellte Optovision als Teil eines umfassenden strategischen Transformationsprozesses dar, der zwar die Verlagerung umfasst, jedoch auch eine klare Fokussierung auf Vertrieb, Marketing und Service für die verbleibenden 130 Stellen vorsieht.
Die Gewerkschaft Verdi hat sich entschieden, die betroffenen Beschäftigten zu unterstützen. Gewerkschaftssekretär Mario Lombisani äußerte, dass die Mitarbeiter verunsichert sind und es viele Unklarheiten über die genauen Auswirkungen der Entlassungen gibt. Verdi sowie der Betriebsrat planen, aktiv gegen den Stellenabbau vorzugehen und weitere Schritte in kommenden Gesprächen zu erörtern. Eine klare Reaktion auf die Informationspolitik des Unternehmens bleibt ebenfalls aus, wobei die Gewerkschaft die kurz gefassten Mitteilungen als unzureichend kritisiert.
Reaktionen und Zukunftsaussichten
Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist laut Betriebsratsvorsitzender entsprechend angespannt. Auch ein Stadtsprecher hat Bedauern über die Entscheidung geäußert, betonte jedoch die Hoffnung auf eine schnelle Wiederbeschäftigung der Betroffenen. Die Stadtverwaltung plant, den Eigentümer bei der Vermarktung der Immobilie zu unterstützen, aus der Optovision ausziehen wird.
Die Entscheidung von Optovision passt in einen größeren Kontext von Produktionsverlagerungen in der deutschen Wirtschaft. Während in der Vergangenheit viele Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagert haben, zeigen aktuelle Trends, dass auch Rückverlagerungen an Bedeutung gewinnen. Studien zeigen, dass der Aufbau von Produktionsstätten im Ausland oft durch die Reduktion von Personalkosten motiviert wird, und während derzeit nur 25% der Betriebe von Verlagerungen betroffen sind, ist dieser Anteil seit den späten 1990er Jahren bemerkenswert konstant geblieben. Dabei stehen insbesondere neue EU-Mitgliedsstaaten wie Tschechien im Fokus.
Die zukünftige Entwicklung der Produktionsstandorte und die allgemeine wirtschaftliche Landschaft in Deutschland bleiben somit ein äußerst relevantes Thema. Während der Produktionsstandort Deutschland in gewissem Maße an Attraktivität gewonnen hat, weiterhin bleibt die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland ein zentrales Thema, das die Beschäftigten und die Industrie gleichermaßen beschäftigt.
Details | |
---|---|
Vorfall | Stellenabbau |
Ursache | gestiegene Produktionskosten, sinkendes Produktionsvolumen |
Ort | Langen, Deutschland |
Quellen |