Kreis Plön: Bauern schlagen Alarm - Wie Trockenheit die Ernte bedroht!

Plön, Deutschland - Die Landwirtschaft im Kreis Plön blickt nach einem verregneten Osterfest mit Erleichterung auf die aktuelle Wetterlage. Jochen Flessner, der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Plön, hat betont, dass die Risikostreuung durch den Anbau unterschiedlicher Ackerfrüchte angesichts der häufigen Trockenzeiten von großer Wichtigkeit ist. Laut Sandra Spielvogel, Professorin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat die Häufigkeit von Frühjahrstrockenheit in Norddeutschland in den vergangenen 50 Jahren zugenommen.

Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) belegen einen Rückgang der Bodenfeuchte in Schleswig-Holstein, besonders seit den 2000er-Jahren. Die Jahre 2011 und 2020 verzeichneten die niedrigste Bodenfeuchte seit 1960. Besonders sandige Böden, wie sie in der Geest Schleswig-Holsteins vorkommen, haben Schwierigkeiten, Niederschläge zu halten, was bei Starkregen nach Trockenphasen zur Erosion führen kann. Pflanzen, die unter Trockenheit leiden, verschließen ihre Stomata, wodurch die CO₂-Aufnahme vermindert und die Biomassebildung beeinträchtigt wird.

Anpassungsstrategien für die Landwirtschaft

Spielvogel nennt drei zentrale Anpassungsmöglichkeiten an die trockenen Bedingungen: erstens die Nutzung trockenresistenter Pflanzensorten, wie Sorghum, Soja und Mais; zweitens die Bewässerung bestimmter Kulturen, insbesondere im Obst- und Gemüsebau; und drittens die Anpassung der Fruchtfolge sowie der verstärkte Einsatz von Zwischenfrüchten zur Verbesserung der Bodenfeuchtigkeit. Eine Mischung aus verschiedenen Zwischenfrüchten kann zudem die Bodenfeuchtigkeit positiv beeinflussen.

Auch Ludwig Hirschberg, ein Landwirt, betont die Notwendigkeit, flexibel auf unterschiedliche Wetterlagen zu reagieren. Neben der Trockenheit sieht er die Landwirtschaft mit vielfältigen Witterungsbedingungen konfrontiert. Besonders für Milchbauern ist Trockenheit im Frühjahr eine Herausforderung, während sie im Ackerbau Vorteile bringen kann. Hirschberg fordert, dass Landwirte Handlungsspielräume für ihre Anbauentscheidungen behalten müssen, um auf wechselnde Wetterbedingungen reagieren zu können. Die Zeiten des standardisierten Ackerbaus sind seiner Meinung nach vorbei, und Landwirte lernen, ihre Strategien an die Erfahrungen anzupassen.

Die Herausforderungen im Agrarsektor sind jedoch nicht nur regional, sondern betreffen die gesamte deutsche Landwirtschaft. Laut einer Veranstaltung des Umweltbundesamts (UBA) und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) sind veränderte Witterungs- und Klimabedingungen bereits deutlich spürbar und werden in Zukunft voraussichtlich zunehmen. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Spätfröste und lange Hitzeperioden stellen besondere Risiken dar, die für Betriebe schwer planbar sind. Die Teilnehmer des Stakeholderdialogs erarbeiteten Handlungsempfehlungen und Anpassungsmaßnahmen für die Landwirtschaft, um die Resilienz gegen diese Klimarisiken zu stärken.

Einige Betriebe setzen bereits auf wassereffiziente und schonende Bodenbearbeitung. Zukünftige Maßnahmen könnten eine standortangepasste Sortenwahl und den Anbau von trockenheitsresistenten Pflanzensorten umfassen. Zudem kann der Einsatz von Untersaaten und Zwischenfrüchten Erosionsgefahr sowie Stickstoffaustrag verringern. Die Vernetzung von Behörden und die Unterstützung durch Verbände, Versicherungen und den Staat wurde als essenziell erachtet, um die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel zu erhöhen, wie auf umweltbundesamt.de festgestellt wurde.

Für die Landwirte ist es von entscheidender Bedeutung, langfristige Strategien zu entwickeln, die nicht nur auf das Wetter reagieren, sondern auch die Resilienz gegenüber zukünftigen Herausforderungen stärken. Dies erfordert eine umfassende Kooperation aller Akteure im Agrarsektor sowie geeignete politische Rahmenbedingungen.

Details
Vorfall Klimawandel
Ort Plön, Deutschland
Quellen