Protesttag für Barrierefreiheit: NRW-Forderungen werden laut!

Gelsenkirchen, Deutschland - Heute, am 5. Mai 2025, findet in Nordrhein-Westfalen ein bedeutender Protesttag für Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) statt. Organisiert von dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Landesbehindertenrat NRW, verfolgt die Aktion das Ziel, auf die erheblichen Barrieren im ÖPNV aufmerksam zu machen, die die Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe vieler Menschen einschränken. Obwohl das Personenbeförderungsgesetz bereits seit dem 1. Januar 2022 flächendeckende Barrierefreiheit im Nahverkehr fordert, ist der Zustand vieler Haltestellen in NRW alarmierend schlecht. Der BUND kritisiert, dass weniger als die Hälfte dieser Haltestellen tatsächlich barrierefrei ist, was die Nutzung von Bussen und Bahnen für viele Menschen zu einer Herausforderung macht, nicht nur für Personen mit Behinderungen, sondern auch für Radfahrende und Eltern mit Kinderwagen.

Die Protestaktionen umfassen eine Vielzahl von kreativen Formen, darunter Fotos, Kundgebungen, Demonstrationen und Unterschriftenaktionen. Dabei sollen beispielsweise die Probleme durch fehlende Aufzüge, Treppenstufen, unlesbare Anzeigen und unzureichende Lautsprecherdurchsagen sichtbar gemacht werden. Der Sozialverband Deutschland NRW hebt hervor, dass Mobilität eine essentielle Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe ist und wünscht sich dringend verbindliche Maßnahmen zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben.

Zielgerichtete Aktionen und Diskussionsforum

Im Rahmen des Aktionstags wird eine öffentliche Diskussionsveranstaltung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen stattfinden, in der die Themen „Mobilität für alle – klimagerecht und zugänglich?“ intensiv behandelt werden. Dies unterstreicht die Dringlichkeit der Problematik: Die derzeitigen Missstände im ÖPNV behindern nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern blockieren auch den Fortschritt hin zu klimaschonenden Verkehrsmitteln, was für die Mobilitätswende von zentraler Bedeutung ist.

Die Bedeutung von Barrierefreiheit wird durch das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) nochmals verdeutlicht, das seit seiner Einführung im Jahr 2002 den rechtlichen Rahmen für Änderungen im Verkehrsbereich bildet. Um die Lebensqualität für alle Nutzergruppen zu verbessern, sind die Bemühungen zur Barrierefreiheit nicht nur im Interesse von Menschen mit Behinderung, sondern auch von älteren Menschen, Kindern und Reisenden mit Gepäck wichtig. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab Ende Juni 2025 in Kraft tritt, wird weitere Maßstäbe setzen, indem es die Harmonisierung der Barrierefreiheitsanforderungen in der EU zum Ziel hat.

Der heutige Protesttag ist daher mehr als nur eine Aktion; er ist ein Aufruf zur Veränderung und zur Umsetzung der versprochenen Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr. Die Forderungen sind klar: Es muss sich etwas bewegen, damit Mobilität für alle Menschen in Nordrhein-Westfalen zur Realität wird.

Für detaillierte Informationen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den bisherigen Fortschritten in der Barrierefreiheit im ÖPNV können Interessierte die Seiten von BMDV, TAG24 und Dewezet besuchen.

Details
Vorfall Protesttag
Ort Gelsenkirchen, Deutschland
Quellen