Emotionale Klänge zur Passionszeit: Musik berührt in Delmenhorst

Peterskirche Dornberg, Am Tie 17, 33619 Bielefeld, Deutschland - Am 14. März 2025 erlebten die Besucher der Stadtkirche Delmenhorst einen außergewöhnlichen Abend, als die Veranstaltung „Passio – Musik zur Passionszeit“ von Stadtkirchenkantor Jörg Hitz und der Barockgeigerin Veronika Skuplik präsentiert wurde. Die Veranstaltung nahm die Zuhörer mit auf eine emotionale musikalische Reise durch die Leidensgeschichte Jesu, die in der christlichen Tradition als Passionszeit bekannt ist. Musik, als eine der emotionalsten Kunstformen, konnte dabei Gefühle von Liebe, Hass, Freude, Angst und Verzweiflung eindrucksvoll zum Ausdruck bringen.

Hitz begrüßte die Anwesenden und erläuterte die Bedeutung des Begriffs „passio“, der sowohl „Leiden“ als auch leidenschaftliches Engagement für etwas oder jemanden bedeutet. Die Passionszeit steht für das Gedenken an die Leidenszeit Jesu, sodass die musikalische Darbietung thematisch perfekt auf die vorösterlichen Tage abgestimmt war. Skuplik und Hitz trugen ein Programm mit kleinen Werken auf, das als ein Gesamtkunstwerk beschrieben wurde, das die Macht und Schönheit von Bach’s Passionen bei weitem ersetzen konnte.

Klangvolle Darbietungen

Mit dem Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ von Martin Luther begann Hitz das Konzert an der kleinen Orgel. Skupliks Violine entwischte dem Rahmen üblicher Musik und sang einen wehmütigen Klagegesang aus einer „Toccata“ von Giovanni Buonaventura Viviani. Die Musik variierte dabei zwischen fröhlich tänzerischen und tief melancholischen Motiven, was die Zuhörer in einen Bann zog.

Die dichten Übergänge zwischen den einzelnen Stücken hielten die Spannung aufrecht; Skuplik brillierte mit virtuoser Leichtigkeit in den Koloraturen der Arien-Variationen, während Hitz in Pachelbels „Aria Quinta“ eine schwelgerische Kantabilität verkörperte. Besonders eindrucksvoll waren die Sätze „Kreuztragung“ und „Kreuzigung“ von Heinrich Ignaz Franz Biber, in denen ein inniges Zusammenspiel zu hören war. Hitz gab dem Werk an der Orgel dramatische Kraft, und die Violine hatte vibrierende Ausbrüche, die den emotionalen Tiefgang der Musik verstärkten. Insgesamt spielten die beiden Künstler eine Stunde lang leidenschaftliche Musik, die vom Leiden Jesu sprach, und nach dem Konzert waren CD-Aufnahmen von Skuplik und Hitz erhältlich.

Anstehende Veranstaltungen und deren Bedeutung

Ein weiteres wichtiges Ereignis in der Region wird am Sonntag, den 23. März 2025, um 17:00 Uhr in der Peterskirche Dornberg stattfinden. Unter der Performance von Veronika Skuplik und Jörg Jacobi werden Werke von Biber, Viviani sowie Bertali zu hören sein. Im Fokus stehen zwei Sonaten aus Biber’s „schmerzhaften Mysterien“. Die besonderen Herausforderungen der Rosenkranzsonaten, die eine spezielle Umstimmung der Violine erfordern, werden ebenfalls thematisch behandelt. Die Verbindung von Musik und Religion spiegelt sich hier in den Bildern der Passionsgeschichte wider, die eine emotionale Kraft und sinnlich-geistige Schönheit entfalten.

Der Eintritt beträgt 18 €, und Karten können über die Homepage www.altemusik-dornberg.de oder telefonisch unter 0521 / 8 95 04 21 reserviert werden.

Die Passionszeit, die mit dem Palmsonntag beginnt und mit der Auferstehungsfeier am Ostersonntag endet, ist eine Zeit von tiefem Nachdenken und musikalischer Reflexion. Die Arbeit von Komponisten wie Johann Sebastian Bach, dessen Johannes- und Matthäuspassionen bedeutende Werke dieser Zeit sind, zeigt die emotionale Tiefe und das protestantische Gottvertrauen, die sich in der Passionsmusik manifestieren. Dies ermöglicht eine tiefere Verständnisebene der religiösen und emotionalen Inhalte, die auch in den Darbietungen von Hitz und Skuplik zu hören waren. Zudem verstummen in vielen katholischen Kirchen am Gründonnerstag bis zur Osternacht für diese Zeit die Glocken und das Orgelspiel, was die Ernsthaftigkeit der Passionszeit unterstreicht.

Wie der Weser-Kurier und andere Quellen berichten, wird diese Zeit nicht nur zur inneren Einkehr genutzt, sondern auch um durch Musik neue emotionale Höhepunkte zu erleben. Der Geist dieser Zeit wird durch Musik lebendig gehalten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Passionszeit nicht nur eine Zeit des Gedenkens ist, sondern durch die Musik auch ein Raum für emotionales Erleben schafft, in dem Trauer und Hoffnung miteinander kombiniert werden.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Peterskirche Dornberg, Am Tie 17, 33619 Bielefeld, Deutschland
Quellen