Brücken im Osten: Kommunen warnen vor veralteter Infrastruktur!
Gardelegen, Deutschland - In einer aktuellen Umfrage des MDR zu den Zuständen von Brücken in Mitteldeutschland haben 377 Gemeinden, Gemeindeverbände und Kreise von Dezember bis Februar Auskunft gegeben. Ziel dieser Erhebung war es, die Anzahl der Brückenbauwerke und deren Zustandsnoten zu erfassen. Die Resultate sind jedoch nicht repräsentativ, da die Kommunen keine einheitlichen Daten zu den verschiedenen Bauwerksarten liefern konnten. Zu den Brückenbauwerken zählen nicht nur Straßenbrücken, sondern auch Durchlässe, Stützwände und Lärmschutzwände, die als Bestandteil von Brücken gelten berichtet.
Besonders auffällig ist, dass einige Kommunen darauf hingewiesen haben, dass ihre Angaben auf veralteten Daten basieren. Neuere Untersuchungen stehen teilweise noch aus. Ein Beispiel hierfür ist die Gemeinde Gardelegen, deren Angaben nicht in die landesweiten Berechnungen eingeflossen sind, da sie absolute Ausreißerwerte darstellten. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Erfassung einheitlicher Daten über die Brückeninfrastruktur im Land.
Vernetzung der Verkehrsinfrastruktur
Deutschland weist mit etwa 39.500 Brücken im Bundesfernstraßennetz eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur auf. Diese Brücken sind auf rund 51.500 Teilbauwerke verteilt. Ein Großteil dieser Brücken wurde zwischen 1965 und 1985 gebaut. Angesichts des gestiegenen Schwerverkehrs und der altersbedingten Verschleißerscheinungen ist eine umfassende Erhaltungs- und Modernisierungsstrategie erforderlich teilt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit.
Um die Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit der Brücken zu erhöhen, wurde ein Programm zur Brückenmodernisierung ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, bis 2030 ein durchgängiges Netz von Bundesautobahnen mit der erforderlichen Tragfähigkeit zu schaffen. Dieses Modernisierungsnetz umfasst rund 6.600 Kilometer und etwa 5.200 Brückenbauwerke, wobei die geschätzten Kosten für die Modernisierungsmaßnahmen bei etwa 9,3 Milliarden Euro liegen.
Investitionen und zukünftige Schritte
Um die Projekte zügig voranzutreiben, wurden die Korridore des Brückenmodernisierungsnetzes in Abstimmung mit den Straßenbauverwaltungen der Länder definiert. Bestimmte Autobahnabschnitte, wie die A 45 und A 81, sind aufgrund ihrer geringeren Verkehrsbelastung nicht im Modernisierungsnetz enthalten, müssen jedoch ebenfalls einer Überprüfung unterzogen werden. Das Brückenmodernisierungsnetz orientiert sich weitgehend am TEN-T-Kernnetz der EU und umfasst auch Vorschläge der Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt: zusätzlich zu den Modernisierungsmaßnahmen werden auch andere Bauwerke und Instandhaltungsarbeiten vorangetrieben. Laut Angaben des BMVI sind von 2019 bis 2023 insgesamt 4,304 Milliarden Euro für das Programm vorgesehen. Außerdem sind jährlich 100 Millionen Euro für kleinere Brücken, die einen Zuschuss von unter 5 Millionen Euro benötigen, eingeplant. Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages wird jährlich über die Investitionen informiert.
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Ort | Gardelegen, Deutschland |
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