Papst Leo XIV. ruft zum Frieden beim ersten Mittagsgebet auf
Petersplatz, Rom, Italien - Am Sonntag, dem 11. Mai 2025, feierte Papst Leo XIV. sein erstes Mittagsgebet auf dem Peterplatz. Dies geschah von der Mittelloggia des Petersdoms, wobei der Papst das Gebet Regina Coeli sprach. Es war der zweite große öffentliche Auftritt des neuen Pontifex nach seiner Wahl, nachdem er am Donnerstagabend bereits den Segen Urbi et Orbi erteilt hatte. Im Rahmen der Gebetsansprache ging er auf die relevanten weltpolitischen Themen ein und nutzte die Gelegenheit, um einen Friedensappell zu richten.
Der 69-jährige Robert Francis Prevost, der als erster US-Amerikaner das Papstamt inne hat, war am Donnerstag gewählt worden. Prevost hat zudem die peruanische Staatsbürgerschaft. Vor seiner Wahl war er Leiter der vatikanischen Behörde für Bischofsernennungen. Seine ersten Tage im Amt sind geprägt von einem starken Fokus auf den Frieden. Am Samstag besuchte er die Wallfahrtskirche der Mutter vom Guten Rat in Genazzano, wo er am Grab seines Vorgängers, Papst Franziskus, betete. Für Montag ist eine Audienz für Medienvertreter geplant, die umfangreich über den Tod und die Beisetzung von Franziskus sowie die Wahl seines Nachfolgers berichteten.
Friedensbotschaft und Einheit
In seiner Segnung Urbi et Orbi am 8. Mai richtete Papst Leo XIV. seinen Gruß an die Menge mit den Worten: „Frieden sei mit euch allen!“ Er betonte die Wichtigkeit des Friedens, welcher vom auferstandenen Christus kommt und von Gott geschenkt wird. Der neue Papst erinnerte an die Segnung seines Vorgängers und rief dazu auf, Brücken zu bauen und eine einigende Kraft zu sein, die Frieden und Nächstenliebe fördert. Seine Worte ermutigten die Zuhörer, ohne Angst voranzugehen.
Besonders hervor hob er die Rolle der katholischen Kirche im Dialog mit den Gläubigen, indem er eine missionarische Kirche anmahnte, die für den Dialog offen ist. In spanischer Sprache würdigte er die Diözese Chiclayo in Peru und sagte, dass die Kirche vor allem für die Leidenden da sein sollte. Leo XIV. bat zudem um das Gebet für den Frieden in der Welt und schloss die Ansprache mit einem Gebet um die Fürsprache der Jungfrau Maria.
Der historische Kontext
Die Rolle des Papsttums als Friedensvermittler hat eine lange Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Jörg Ernesti, Historiker und Professor, beschreibt in seinem Buch „Friedensmacht – die vatikanische Außenpolitik seit 1870“, wie der Verlust des alten Kirchenstaates eine neue Entwicklung für das Papsttum einleitete. Hierbei wurde der Heilige Stuhl als internationaler Vermittler profiliert, was auch im Engagement von Papst Leo XIV. sichtbar wird.
Die vatikanische Außenpolitik folgt dem Prinzip der Überparteilichkeit, das von vielen Päpsten im 20. Jahrhundert bis hin zu Papst Franziskus fortgeführt wurde. Dieses Engagement in internationalen Konflikten zeigt, wie wichtig der Papst als Friedensvermittler ist. Beispiele erfolgreicher Vermittlung, wie die Wiederannäherung zwischen Kuba und den USA im Jahr 2016, verdeutlichen diese Rolle.
Mit seinem ersten Auftritt und den anschließenden Gebeten stellt Papst Leo XIV. klar, dass die Kirche weiterhin eine zentrale Rolle in der Friedensförderung und im internationalen Dialog spielt, ein Erbe, das in der jetzigen Zeit wichtiger denn je ist.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Petersplatz, Rom, Italien |
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