Ryanair droht Boeing: Zölle könnten Bestellungen kippen!

USA - Ryanair steht in der Luftfahrtbranche aktuell im Fokus, da die Airline mit der Stornierung ihrer Bestellungen bei Boeing droht. Ryanair-Chef Michael O’Leary hat US-Abgeordnete über die Möglichkeit einer Neubewertung der Bestellungen informiert. Der Hintergrund dieser drohenden Wendung sind mögliche Zollmaßnahmen der US-Regierung, die europäischen Fluggesellschaften erhebliche Preiserhöhungen bringen könnten. O’Leary erklärte, dass Ryanair, größter Boeing-Kunde außerhalb der USA, sich nach Alternativen umsehen könnte, falls die Exportpreise steigen sollten. Die Aussage von O’Leary unterstreicht die besorgniserregende Lage, da der Handelskonflikt zwischen den USA und China auch Airbus betrifft, wobei letzterer für den Rest des Jahres quasi ausverkauft ist und die Fördertätigkeit durch Maßnahmen von Donald Trump stark belastet wird.

Ein interessanter Aspekt ist das geopolitische Spannungsfeld, das diese Entwicklungen begleitet. So warnte US-Abgeordneter Raja Krishnamoorthi Ryanair davor, Flugzeuge des chinesischen Herstellers Comac zu erwerben, da dieser über potenzielle Militärverbindungen verfügt. Dennoch könnte Comac für Ryanair in Zukunft eine valide Option darstellen, besonders wenn der Preisvorteil gegenüber Airbus zwischen 10 und 20 Prozent liegt.

Marktsituation und Wettbewerb

Die Konkurrenz im Luftfahrtsektor wird durch die mögliche Erhöhung der US-Zölle auf Produkte aus der EU zusätzlich angeheizt. Experten sehen hierin eine Gefahr speziell für Boeing. Comac könnte somit das etablierte Duopol von Airbus und Boeing herausfordern. Nach einem positiven Geschäftsbericht von Airbus für 2024, der zu einer Dividendenerhöhung führte, gibt es jedoch auch skeptische Stimmen. Airbus-CEO Guillaume Faury äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der Zollpläne und warnte vor einem „harten Jahr“ 2025. Die Aussichten werden durch Herausforderungen im Bereich der Zulieferer und durch Abschreibungen in der Raumfahrt- und Rüstungsbranche belastet.

Airbus berichtete von einem bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen, das mit 5,4 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen lag, allerdings unter den zuvor in Aussicht gestellten 5,5 Milliarden Euro blieb. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen der Flugzeughersteller konfrontiert ist, insbesondere im Zusammenhang mit dem Militärtransportflugzeug A400M, dessen Zukunft ungewiss ist.

Künftige Entwicklungen

Im Kontext dieser finanziellen Herausforderungen könnten die aktuellen Entwicklungen um Ryanair und Boeing entscheidend für den Wettbewerb im Luftfahrtmarkt sein. Während chinesische Airlines aufgrund des Handelskonflikts zurzeit keine Boeing-Flugzeuge abnehmen, waren drei Maschinen bereits in China fertig zur Auslieferung. Dies hängt eng mit der allgemeinen Entwicklung der Fluggesellschaften, die von der Wiedereröffnung globaler Reiserouten profitieren, zusammen.

Die Reisegewohnheiten von Passagieren haben sich ebenfalls verändert, was den Markt weiter beeinflusst. Insbesondere Kanadier reisen im Winter verstärkt in wärmere Regionen, was den Luftverkehr zwischen dem Süden der USA und Kanada ankurbeln könnte. Diese Trends zeigen, dass die Luftfahrtindustrie sich in einem dauerhaften Anpassungsprozess befindet, dessen Auswirkungen durch das aktuelle wirtschaftliche und politische Umfeld verstärkt werden.

Insgesamt wird deutlich, dass Ryanair, Boeing und die gesamte Luftfahrtbranche sich inmitten komplexer Herausforderungen und Chancen befinden, die sich aus den variierenden Marktbedingungen und geopolitischen Spannungen ergeben.

Für weiterführende Details zu diesem Thema folgen Sie den Artikeln von t-online, airliners und sueddeutsche.de.

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Vorfall Sonstiges
Ort USA
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