Saarland: Corona-Pandemie erfolgreich aufgearbeitet – Gesundheit im Fokus!

Das Saarland stärkt den Gesundheitsdienst und plant Maßnahmen zur Corona-Aufarbeitung, berichtet Fachärztin Katrin Heine.
Das Saarland stärkt den Gesundheitsdienst und plant Maßnahmen zur Corona-Aufarbeitung, berichtet Fachärztin Katrin Heine.

Das Saarland hat bedeutende Fortschritte bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie erzielt. Dieses Ergebnis wird in einem Bericht vorgestellt, den Katrin Heine, Fachärztin für Neurologie und Mitarbeiterin im Gesundheitsamt Merzig-Wadern, im Gesundheitsausschuss des Landtages präsentierte. Der Bericht beruht auf über 30 schriftlichen und mündlichen Stellungnahmen von 42 Akteuren überwiegend aus dem Gesundheitsbereich, was einer Teilnahmequote von 63 Prozent entspricht. Ingesamt wurden 67 Beteiligte und Institutionen befragt. Die Grundlage war eine schriftliche Abfrage sowie eine zweitägige Anhörung im September 2023, wie SR berichtet.

Im Rahmen dieser Aufarbeitung betonte Hermann-Josef Scharf (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, die Einzigartigkeit der saarländischen Evaluierung, die in dieser Form kein anderes Bundesland durchführt. Im Herbst 2023 soll ein entsprechender Antrag im Landtag eingebracht und im Plenum darüber diskutiert werden.

Empfehlungen für die Zukunft

Die Befragten äußerten den Wunsch nach einer vorausschauend geplanten Kommunikationsstruktur für Krisensituationen und einer gezielten Datenerhebung. Zudem forderten sie eine Verbesserung der Digitalisierung im Gesundheitswesen, die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie Investitionen in die inländische Produktion von Gesundheitsgütern und Forschung. Auch die Fortführung interdisziplinärer Kooperation wurde als wichtig erachtet.

Besonders kritisch bewertet wurden die Grenzschließungen während der Pandemie, die sich sowohl auf den Güter- und Personenverkehr als auch auf vulnerable Gruppen negativ auswirkten. Positiv erwähnt wurde hingegen die Impfstrategie im Saarland, die effektive Zusammenarbeit auf Landesebene sowie die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung.

Langzeitfolgen und weitere Maßnahmen

Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) wies auf die langfristigen Folgen der Pandemie hin, die viele Menschen betreffen, darunter Long-Covid und psychische Erkrankungen. Er betonte die Notwendigkeit, dass die Politik den betroffenen Personen Gehör schenkt. Um diese Thematik zu adressieren, kündigte Jung die Erstellung eines Weißbuchs an, das Handlungsempfehlungen enthalten soll. Dieses Weißbuch wird auf etwa ein Jahr geschätzt und wird mehrere Hunderttausend Euro kosten, wie die Informationen aus Wikipedia ergänzen.

Blickt man auf die evolutionären Entwicklungen der Pandemie im Saarland zurück, erlebte es bereits früh die ersten Verdachtsfälle. So wurde am 3. März 2020 der erste Covid-19-Fall in Saarbrücken gemeldet, gefolgt von einem rasanten Anstieg der Fallzahlen. Bis Ende März 2020 waren 961 Fälle und 9 Todesfälle dokumentiert. Die Zahlen stiegen bis Ende des Jahres 2020 auf 12.914 Fälle und 466 Tote, und im Januar 2021 betrugen die bestätigten Fälle 25.782 mit 750 Todesfällen. Diese Fakten verdeutlichen die Dramatik der Lage und die Herausforderungen für das Gesundheitssystem, wie sie auch im Rückblick auf die Pandemie des deutschen Gesundheitssystems beschrieben werden in der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Diskussion über die Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitssystems während der Pandemie ist nach wie vor aktuell. Insbesondere der Personalmangel im Pflegebereich und unzureichende Notfallpläne wurden als große Probleme identifiziert. Diese Aspekte verlangen auch in Zukunft eine verstärkte Aufmerksamkeit in der politisch-gesellschaftlichen Debatte.

Details
Quellen