Kölner Sternekoch Gottschlich: Heißgepresstes Olivenöl ist tabu!

Köln, Deutschland - Daniel Gottschlich, der renommierte Kölner Zwei-Sternekoch, hat sich durch seine kreative Ader und eine Leidenschaft für die italienische Küche einen Namen gemacht. 2023 war er der erste Koch, der das bedeutende Stipendium an der Deutschen Akademie in Rom erhielt, eine Auszeichnung, die als die wichtigste für deutsche Künstler im Ausland gilt. Während seiner siebenwöchigen Auszeit von seinen Restaurants „Ox & Klee“ und „Pvls“ in Köln lebte Gottschlich in einem Apartment in der Villa Massimo und arbeitete eng mit Musikern, Autorinnen und bildenden Künstlern zusammen. In dieser inspirierenden Umgebung sammelte er kreative Eindrücke, die sein kulinarisches Schaffen beeinflussten. ksta.de berichtet von Gottschlichs intensiven Erlebnissen und seiner Erkundung der Römischen Märkte und kleinen Lebensmittelläden.
In seinem neuen Buch „Grazie Roma!“, welches er mit Sebastian Späth, dem Chefredakteur von Falstaff, verfasste, teilt er seine persönlichen Erfahrungen und stellt 30 italienische Rezepte vor. Diese reichen von klassischem Kalbs-Carpaccio mit Melone, über Austern-Tartar, bis hin zu innovative Kreationen wie Pistazienlasagne und Safran-Panna cotta. Gottschlich hebt hervor, wie wichtig es ist, Zeit in den Kochprozess zu investieren und bei der Zubereitung von Gerichten auf Qualität zu setzen. „Fastfood hat in einer guten Küche nichts zu suchen“, betont er. danielgottschlich.de verdeutlicht seine Ansichten zur italienischen Küche, die er als aromatisch und zugänglich beschreibt, entscheidend auch durch die Verwendung frischer Zutaten wie Knoblauch, Rosmarin sowie hochwertigem Olivenöl.
Kritik an Olivenöl und Produktqualität
Ein zentrales Thema in Gottschlichs kulinarischem Denken ist die Qualität der verwendeten Produkte. Er äußert scharfe Kritik an der Verwendung von heißgepresstem Olivenöl und warnt, dass es den Geschmack der Gerichte negativ beeinflussen kann. In Deutschland bemängelt er die eingeschränkte Produktpalette im Vergleich zu Italien und empfiehlt das Mare Atlantico am Großmarkt in Köln, als ideale Anlaufstelle für authentische italienische Produkte. In seinem Buch und während seiner kulinarischen Reisen betont er, dass die italienische Kochtradition bares Gold wert ist und mit Respekt behandelt werden sollte.
Die Rolle der Accademia Italiana della Cucina
Ein zusätzlicher Rahmen für die Wertschätzung der italienischen Esskultur bietet die Accademia Italiana della Cucina. Diese wurde 1953 gegründet, um das kulinarische Erbe Italiens zu bewahren. Mit rund 7.600 Mitgliedern, unter anderem in Städten wie Berlin, München, Frankfurt und Köln, hat die Accademia ein strenges Aufnahmeverfahren für neue Mitglieder. Gastronomen sind ausgeschlossen, um die Unabhängigkeit der Organisation zu gewährleisten. Regelmäßige Veranstaltungen, wie Seminare und Degustationen, fördern den Austausch von Wissen über die italienische Küche. So wird das Ziel verfolgt, die Traditionen und die Vielfalt regionaler Küchen Italiens zu bewahren, was auch für Köche wie Gottschlich von Bedeutung ist.
Gottschlichs Anliegen, eine authentische italienische Esskultur zu repräsentieren, wird durch diese Institutionen und seine eigene kreative Arbeit verstärkt. Er zeigt, dass die Auseinandersetzung mit kulinarischen Traditionen nicht nur spannend ist, sondern auch eine wichtige Verbindung zu kulturellen Wurzeln bietet. Seine Erfahrungen in Rom und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern haben ihn in seiner Kunst als Koch und als Erzähler erheblich bereichert. In einer Zeit, in der schnelle Essgewohnheiten mehr und mehr dominieren, setzt Gottschlich ein Zeichen für Qualität und die Wertschätzung von gutem Essen.
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Ort | Köln, Deutschland |
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