Vargas Llosas Die Stadt und die Hunde: Ein Meisterwerk unter Beschuss!

Vargas Llosas Die Stadt und die Hunde: Ein Meisterwerk unter Beschuss!
Lima, Peru - Mario Vargas Llosa, der gefeierte peruanische Schriftsteller, starb am 14. April 2025. Berühmt für seinen Roman „Die Stadt und die Hunde“ (La ciudad y los perros), der 1966 veröffentlicht wurde, schaffte Vargas Llosa den internationalen Durchbruch mit diesem Werk, das das Leben in einer Kadettenschule am Rande von Lima thematisiert. Der Roman ist eine tiefgehende Analyse von Adoleszenz und den gesellschaftlichen Hierarchien sowie eine scharfe Anklage gegen die militärisch geprägte Gesellschaft seines Heimatlandes. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung weist darauf hin, dass das Buch in Lima aufgrund seiner sozialen Kritik sogar öffentlich verbrannt wurde.
Vargas Llosa wurde 1936 in Arequipa, Peru, geboren und verbrachte Teile seiner Kindheit in Bolivien, bevor er nach Lima zog. Als Schriftsteller erlangte er mit „Die Stadt und die Hunde“ nicht nur literarische Anerkennung, sondern auch gesellschaftliche Bedeutung. Das Buch behandelt die Geschichten einer Clique, die als „Maffia“ bekannt ist und die Prüfungsaufgaben stiehlt. Der Denunziant, der die Maffia verrät, wird erschossen, während die militärische Führung den Vorfall vertuscht. Die vielschichtige Erzählweise umfasst zurückblickende Narrative und innere Monologe, was in der Literaturkritik als innovativer Stil bezeichnet wird. Literaturkritik hebt hervor, dass der Roman in seiner deutschen Ausgabe einen Revers enthält, der den Verkauf an Jugendliche einschränkt.
Literarische und politische Karriere
Vargas Llosas literarisches Oeuvre umfasst über 40 Bücher, darunter Romane und Essays. Er wurde 2010 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, was seine herausragende Rolle in der Weltliteratur unterstreicht. Der Nobelpreis wurde ihm für seine „Kartographie der Machtstrukturen“ sowie für seine „gestochen scharfen Bilder des individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage“ verliehen. Deutschlandfunk berichtet, dass Vargas Llosa auch politisch aktiv war; 1990 kandidierte er in Peru für das Präsidentenamt, unterlag jedoch in der Stichwahl.
Sein politisches Engagement und seine scharfe Kritik an traditionellen sozialen Strukturen prägten sein Werk. Nach der Wahl zum Präsidenten widmete er sich weiterhin dem Schreiben. Sein Erstlingsroman „Die Stadt und die Hunde“ wird als internationaler Bestseller gefeiert und war prägend für die Entwicklung des modernen spanischsprachigen Romans.
Ein bleibendes Erbe
Vargas Llosa hinterlässt ein bedeutendes literarisches Erbe, das Themen wie gesellschaftliche Ungleichheit und individuelle Freiheit behandelt. Seine Erfahrungen mit Diktaturen in Lateinamerika führten zu einem radikalen Umdenken, bei dem er sich von linken Utopien abwandte und wirtschaftsliberale Ansichten annahm. Mit seinem zweiten Roman „Das grüne Haus“ versuchte er, einen „totalen Roman“ zu schaffen, was ihn in der literarischen Welt weiter etablierte.
Der Tod von Mario Vargas Llosa markiert das Ende einer Ära für die lateinamerikanische Literatur und hinterlässt eine Lücke in der Welt der Literatur und des gesellschaftlichen Diskurses, die schwer zu füllen sein wird. Sein Einfluss wird jedoch noch lange in den Diskussionen über Identität, Macht und Gesellschaft fortbestehen.
Details | |
---|---|
Ort | Lima, Peru |
Quellen |