Professorin Underberg leitet neue Ära der Digitalen Automation in Magdeburg!
Magdeburg, Deutschland - Am 19. März 2025 wurde Prof. Dr.-Ing. Lisa Underberg auf den Lehrstuhl für Digitale Automatisierungssysteme an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen. Sie übernimmt gleichzeitig die Leitung des Instituts für Automation und Kommunikation (ifak), das seit seiner Gründung im Jahr 1991 ein An-Institut der Universität ist. Prof. Ulrich Jumar, der zuvor die Leitung des ifak inne hatte, gab sein Amt aus Altersgründen ab. Mit ihrer Berufung möchte Underberg den Fokus auf Forschung, angewandte Forschung und Praxis legen. Sie sieht darin eine Möglichkeit, frische Ideen und Perspektiven in die Ausbildung der nächsten Generation von Ingenieuren zu integrieren, indem sie Methodenkompetenz und kritische Bewertung von Quellen vermittelt.
Underbergs Forschungsschwerpunkte liegen auf der Anwendung und Integration von Funkkommunikation in industriellen Automationssystemen. In der aktuellen industriellen Produktion dominieren leitungsgebundene Kommunikationssysteme, die Vorteile wie physische Abgrenzung und Unabhängigkeit von Umwelteinflüssen offerieren. Dennoch ermöglicht die Funkkommunikation größere Flexibilität, Mobilität und innovative Anwendungen, etwa in autonomen Fahrzeugen und Augmented Reality. Die Herausforderungen, wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und effizientes Ressourcenmanagement, sind dabei nicht zu vernachlässigen.
Digitale Zwillinge als Schlüsseltechnologie
Ein zentraler Aspekt von Underbergs Forschung sind die sogenannten digitalen Zwillinge. Diese repräsentieren virtuelle Abbilder physischer Anlagen und ermöglichen eine präzise Überwachung sowie steuernde Eingriffe. Laut Informationen von Fraunhofer ist ein digitaler Zwilling mehr als nur ein Modell; er umfasst Infrastruktur, Werkzeuge und Prozesse zur Erstellung, Verwaltung und Nutzung dieser digitalen Abbilder und sammelt Echtzeitdaten von physischen Assets. Die Systeme sind darauf ausgelegt, Modelle fortlaufend zu aktualisieren und diverse Analysen sowie Simulationen durchzuführen. Dies führt zu wertvollen Einblicken und ermöglicht eine Optimierung von Produktionsprozessen.
Die Nutzung digitaler Zwillinge verknüpft nicht nur technische Aspekte, sondern auch die menschlichen Faktoren der Kommunikation. Underberg setzt darauf, die Akzeptanz der Nutzer für die interaktive Zusammenarbeit mit Maschinen zu fördern. In der Industrie 4.0, die durch vollständige Digitalisierung und intelligente Vernetzung gekennzeichnet ist, gewinnt die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zunehmend an Bedeutung.
Herausforderungen der Industrie 4.0 und IT-Infrastruktur
Die erfolgreiche Umsetzung von digitalen Zwillingen und damit auch der Industrie 4.0 erfordert eine ausgereifte IT-Infrastruktur, die die Anforderungen an die Automatisierung unterstützt. Die Fraunhofer-Forschung hebt hervor, dass es notwendig ist, Daten aus der physischen Realität zu aggregieren und den Zugang zu diesen Informationen zu vereinheitlichen. Für die Implementierung ist ein hybrider Ansatz zur Datenspeicherung günstig, der statische Daten in der Cloud und häufig aktualisierte Daten an der Edge vereint.
Anforderungen an eine Industrie 4.0-IT-Infrastruktur |
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Unterstützung für verteilte Digitale Zwillinge |
Upload von Digitalen Zwillingen |
Registry für die Ermittlung Digitaler Zwillinge |
Optionale Discovery von Infrastrukturelementen |
Ein weiterer Aspekt sind die standardisierten Schnittstellen, die für die Interoperabilität zwischen den digitalen Zwillingen entscheidend sind. Unter der Leitung von Fraunhofer IESE wird zur Entwicklung solcher Verwaltungsschalen geforscht, die ein einheitliches Management der Assets ermöglichen. Solche Systeme sind zentral, um in einer zunehmend vernetzten Produktionswelt erfolgreich agieren zu können.
Mit ihrer Doppelrolle als Professorin und Institutsleiterin hat Lisa Underberg die Möglichkeit, diese Herausforderungen aktiv anzugehen und neue Maßstäbe für die Zukunft der industriellen Automatisierung und Kommunikation zu setzen.
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Ort | Magdeburg, Deutschland |
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