Praktische Schussübung: Studierende entdecken das Geheimnis der Schmauchspuren!
Cottbus, Deutschland - Am 10. März 2025 fand an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg eine außergewöhnliche praktische Schussübung im Rahmen des Masterstudiengangs „Forensic Sciences and Engineering“ statt. Die Übung wurde von Professor Thomas Fischer geleitet, um den Studierenden anschaulich zu demonstrieren, wie Schmauchspuren entstehen und analysiert werden können. Diese Spuren sind ein wesentliches Indiz bei der Aufklärung von Schusswaffendelikten.
Für die Übung war der Einsatz von Schutzbrillen und Hörschutz verpflichtend, da die Studierenden mit Schreckschusswaffen, sowohl Revolvern als auch Pistolen, schossen. Die Schüsse wurden aus verschiedenen Distanzen – 5, 10, 15, 30 und 45 cm – auf ein Papierziel abgegeben. Diese unterschiedlichen Abstände haben einen signifikanten Einfluss auf die Menge und Streuung der entstehenden Schmauchspuren. Professor Fischer betonte, dass das Experiment nicht nur theoretisches Wissen vermittle, sondern auch das praktische Verständnis dieser komplexen Thematik fördere.
Schmauchspuren und ihre Bedeutung
Jede Schussabgabe setzt mikroskopische Partikel, bekannt als Schmauchpartikel, frei, die sich in der Umgebung ablagern. Laut dem Bundeskriminalamt sind diese Partikel entscheidend für die Aufklärung von Schusswaffendelikten. Der Nachweis von Schmauchpartikeln an den Händen von Tatverdächtigen kann Rückschlüsse auf tatsächlich vorgenommene Schussabgaben zulassen. Darüber hinaus geben die Verteilung der Schmauchpartikel auf beschossenen Objekten wertvolle Hinweise über Schussentfernung und -richtung.
Um die Schmauchspuren zu analysieren, wurden Proben von den Händen der Schützen sowie vom Lauf der Schusswaffen entnommen. Diese Proben werden im Labor mit Gold überzogen, um sie mit einem Rasterelektronenmikroskop zu analysieren. Dabei ist die Methode der Rasterelektronenmikroskopie (REM) zusammen mit der Röntgenmikroanalyse von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglicht es, die Schmauchpartikel präzise zu identifizieren und zu klassifizieren, wie das BKA beschreibt.
Praxisnahe Ausbildung und innovative Ansätze
Professor Fischer führt nicht nur diese Schussübung durch, sondern auch weitere praxisorientierte Lektionen, die sich unter anderem mit der Analyse von Drogen, Textilien und Brandverläufen beschäftigen. Für Interessierte bietet die BTU Cottbus-Senftenberg zusätzlich einen Zertifikatsstudiengang in Brandermittlung an, der mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) abschließt. Dieser Studiengang richtet sich gezielt an Brandermittler*innen der Polizei, Brandsachverständige sowie Absolvent*innen des Masters.
Die Forschung im Bereich Schmauchspuren ist ein dynamisches Feld, das ständigen Entwicklung unterliegt. Neue synthetische Schmauchpräparate wurden erstellt, um die Qualität und Harmonisierung der Studien weltweit zu verbessern. Dies zeigt die Relevanz von Qualitätssicherung und innovativen Ansätzen, wie sie in den Unterlagen der Kriminalwissenschaft behandelt werden.
Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung an der BTU Cottbus-Senftenberg die wichtige Rolle der praktischen Ausbildung in der Forensik und die Notwendigkeit, Studierende auf die Herausforderungen der Kriminaltechnik vorzubereiten, insbesondere in Bezug auf die Analyse von Schmauchspuren, die unerlässliche Hinweise in der Beweissicherung liefern können.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Cottbus, Deutschland |
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