Ameisenplage in Sondernheim: Bürger dringend zur Hilfe aufgerufen!

Sondernheim, Deutschland - In den letzten Wochen hat die invasive Ameisenart Tapinoma magnum in Sondernheim, einem Stadtteil der Verbandsgemeinde Germersheim, für erhebliche Aufregung gesorgt. Bürgermeister Marcus Schaile berichtet von 192 Meldungen über den Befall, der besonders bei frühlingshaften Temperaturen sichtbar wird, wenn die Ameisen aus ihren Löchern kriechen. An zahlreichen Stellen, unter anderem am Friedhof, sind die kleinen Plagegeister und ihre charakteristischen Sandhäufchen deutlich zu erkennen. Sie suchen gezielt nach Nahrungsquellen, was insbesondere durch Bioabfälle begünstigt wird, die in den angrenzenden Grundstücken zu finden sind. Die Stadtverwaltung hat bereits Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen und ein Merkblatt herausgegeben.

Wichtige Schritte zur Bekämpfung dieser Ameisenart umfassen die Verknappung von Nahrungsquellen und den strategischen Einsatz von Ködergel. Die Ameisen sind bemerkenswert unwählerisch, was dazu führt, dass ein Wechsel der Köder möglicherweise erforderlich wird. Besonders anziehend für sie sind die Himalaya-Zeder und andere Bäume mit süßen Früchten. Da tote Tiere und herabgefallenes Obst ebenfalls als Nahrungsquellen dienen, müssen diese regelmäßig entfernt werden, um eine weitere Anlockung zu vermeiden.

Maßnahmen und Vorgehensweise

Die Stadt setzt ein Heißwassergerät auf öffentlichen Flächen ein, während Hausbesitzer aufgefordert werden, Ameisennester mit kochendem Wasser abzutöten. Ein Schädlingsbekämpfer wird zusätzliche Ködergele ausbringen, die von den Ameisen ins Nest transportiert werden. Die Kosten für die Bekämpfung in Sondernheim belaufen sich auf etwa 50.000 Euro. Um die Verbreitung der Ameisen zu verhindern, wurde zudem eine Sammelstelle für Grünabfälle am Bahnhof eingerichtet. Anwohner können hier samstags von 9 bis 13 Uhr ihren Grünschnitt abgeben, auch wenn bereits Stimmen laut wurden, die Bedenken wegen des Lärms durch die Häcksler äußerten.

In anderen Regionen, wie beispielsweise im Schutterwald, hat sich die Situation nicht wesentlich anders gestaltet. Das Dorf im Ortenaukreis kämpft ebenfalls gegen die Tapinoma magnum-Plage, die dort große Superkolonien mit Millionen von Tieren bildet. Diese Ameisenarten haben in Deutschland keine natürlichen Feinde und können massive Schäden verursachen, darunter unterhöhlte Spielplatzböden und Stromausfälle. Bürgermeister Martin Holschuh hebt hervor, dass die Kommunen Erfahrungen austauschen, um effektiv gegen die Ausbreitung vorzugehen. In Schutterwald plant man den Kauf eines eigenen Heißwassergeräts und schätzt die jährlichen Bekämpfungskosten auf 40.000 bis 50.000 Euro.

Wissenschaftliche Unterstützung und die Zukunft der Ameisenbekämpfung

Für die Bekämpfung invasive Ameisenarten, zu denen neben Tapinoma magnum unter anderem auch die Rote Feuerameise zählt, wird zunehmend wissenschaftliche Unterstützung benötigt. Ein Forschungsprojekt von Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe zielt darauf ab, die Schwachstellen der Ameisenart zu identifizieren. Bürger werden ermutigt, Ameisen zur Untersuchung einzusenden, um die Verbreitungsgebiete besser kartieren zu können. Die ersten Nachweise der Tapinoma magnum in Deutschland wurden 2009 in Rheinland-Pfalz dokumentiert, seit 2016 breitet sich die Art auch in Baden-Württemberg aus.

Das Problem invasive Ameisenarten zeigt, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen von Bürgern und Kommunen ist, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Forscher und Behörden setzen sich dafür ein, die Verbreitung von Arten wie der Tapinoma magnum zu kontrollieren, um letztlich die ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden, die sie verursachen, zu minimieren. Der Druck, die Ausbreitung invasiver Arten zu verhindern, bleibt eine zentrale Herausforderung für viele Regionen.

Für weitere Informationen zur Situation in Sondernheim steht Thomas Schuler als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Stadtverwaltung appelliert an alle Bürger, ihren Beitrag zur Eindämmung des Ameisenbefalls zu leisten.

Weitere Einblicke zur Problematik invasiver Ameisenarten bieten die Artikel von Rheinpfalz, SWR und RiffReporter.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ort Sondernheim, Deutschland
Schaden in € 70000
Quellen