Bittere Absage für Helfer: Obdachlosenhilfe am Zoo bleibt verboten!

Ehrenamtliche Helfer dürfen trotz Appell von Manuela Liß keine Suppen an Obdachlose am Bahnhof Zoo in Berlin verteilen.
Ehrenamtliche Helfer dürfen trotz Appell von Manuela Liß keine Suppen an Obdachlose am Bahnhof Zoo in Berlin verteilen. (Symbolbild/NAG)

Bahnhof Zoo, Berlin, Deutschland - Neuer Appell und neue Absage: Trotz eines emotionalen Bettelbriefs dürfen Manuela Liß und ihre ehrenamtlichen Helfer weiterhin nicht am Bahnhof Zoo warme Suppen an Obdachlose verteilen. Die engagierte Sozialarbeiterin aus Potsdam-Mittelmark führt seit 2016 eine Initiative für obdachlose Menschen und hat sich nun schriftlich an den zuständigen Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger gewandt, um eine Sondererlaubnis zu erbitten.

In ihrem Schreiben geht die Initiative auf die Kritikpunkte des Ordnungsamtes ein und betont, dass sie Vermüllung verhindern und die Umgebung sauber halten. Manuela Liß bietet an, wöchentliche Fotos zu schicken, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu belegen. Sie weist darauf hin, dass ihre Organisation die einzige vor Ort ist, die eine koordinierte und bedarfsgerechte Versorgung der Obdachlosen sicherstellen möchte. Ihr eindringlicher Appell, das Herz für die Bedürftigen walten zu lassen, blieb jedoch ungehört.

Absage vom Bezirk

Am Donnerstag erhielt Liß per E-Mail die Antwort des Stadtrats: „Trotz der hohen Anerkennung ihrer Tätigkeit kann ich Ihnen keine besondere Ausnahmegenehmigung (…) erteilen.“ Schruoffeneger verweist auf die kritischen Aspekte, die vom Ordnungsamt angegeben wurden, und erklärt sie als ablehnungswürdig.

Für die Helferin und ihre Mitstreiter ist dies ein weiterer schmerzlicher Rückschlag. Mit ihrer Initiative kommen sie einem dringenden Bedürfnis in der Stadt nach, zeigen jedoch auf, dass behördliche Hürden das Handeln behindern. Die Hoffnung auf eine konstruktive Lösung wird sich nun auf ein Treffen im Rathaus konzentrieren, das im kommenden Februar stattfinden soll.

Kontext und Bedeutung

Die Entscheidung der Behörden wirft Fragen über das Gleichgewicht zwischen Ordnungsrecht und sozialer Verantwortung auf. In den letzten Jahren gab es immer wieder Debatten über den Umgang mit obdachlosen Menschen und die Möglichkeiten von Initiativen, die sich für deren Unterstützung einsetzen. Ein Aspekt, der häufig in der Diskussion um soziale Einrichtungen und Initiativen angesprochen wird, ist die Notwendigkeit von Struktur und Kontrolle.

Dies spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich viele gemeinnützige Projekte gegenübersehen, wenn sie in städtischen Räumen tätig sein wollen. Der Zentralversuch, Hilfe zu leisten, stößt nicht selten auf bürokratische Widerstände. Es bleibt abzuwarten, ob sich durch den erneuten Dialog im Rathaus eine Möglichkeit zur Legalisierung des Engangements von Liß und ihrem Team ergeben wird, um den obdachlosen Menschen am Bahnhof Zoo auch weiterhin praktische Unterstützung zukommen zu lassen.

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Ort Bahnhof Zoo, Berlin, Deutschland
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