Neue Erkenntnisse zu Kristallisation und Phasenseparation in Werkstoffen!

Chemnitz, Deutschland - Ein neuer Review-Artikel zur Kristallisation und Phasenseparation in Werkstoffen wurde heute, am 17.03.2025, veröffentlicht. Die Fachzeitschrift „Progress in Materials Science“ nimmt diese umfassende Arbeit auf, in der Dr. Wolfgang Wisniewski, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Elektronenmikroskopie und Mikrostrukturanalytik, eine zentrale Rolle spielt. Wie die Technische Universität Chemnitz berichtet, behandeln die Autoren die grundlegenden Prozesse, die die Mikrostruktur und die Eigenschaften von Werkstoffen beeinflussen.

In dem Artikel wird auf die Bedeutung von Kristallisation und Phasenseparation eingegangen, die entscheidend sind für die Herstellung und Entwicklung von Materialien. Diese Prozesse sind besonders evident in Gläsern und Glasschmelzen, deren hohe Viskosität langsame Umwandlungen ermöglicht. Der Review deckt die Forschung der letzten fünf Jahrzehnte ab und legt den Fokus auf Methoden zur gezielten Einstellung von Mikrostrukturen und Werkstoffeigenschaften.

Methoden der Kristallisation

Ein zentraler methodischer Aspekt der Arbeit ist die Rückstreuelektronenbeugung (EBSD), die Dr. Wisniewski seit über 15 Jahren zur lokalen Orientierungsmessung und Phasenidentifikation einsetzt. In den letzten Jahren entdeckten Rüssel und Wisniewski Parallelen zwischen frühen Oxidationsstadien metallischer Legierungen und der Kristallisation von Gläsern, was wertvolle Erkenntnisse für die Werkstoffforschung liefert.

Die Kristallisation wird als physikalischer Vorgang definiert, bei dem ein Stoff von der flüssigen in die feste Phase übergeht. Während dieses Prozesses wird Kristallisationsenthalpie freigesetzt, was bedeutet, dass die frei werdende Energie gleich der für das Schmelzen benötigten Energie ist, jedoch mit entgegengesetztem Vorzeichen. Dieser isotherme Prozess führt zu Veränderungen der thermodynamischen Zustandsgrößen wie spezifischem Volumen und Druck, während die umgebende Umgebung die abgegebene Wärme aufnimmt. Die spezifische Kristallisationsenthalpie ist dabei stoffabhängig, wie auch bei Wasser zu beobachten ist, das unter Umständen bis einige Grad unter null abgekühlt werden kann, ohne zu gefrieren.

Praktische Anwendungen in der Industrie

Die Erkenntnisse zur Kristallisation finden auch praktische Anwendung in der Industrie, speziell im Bereich der Materialtechnik, wo Metalle vorrangig in ihrem festen Aggregatszustand behandelt werden. Hierbei spielt die langsame Abkühlung der Metallschmelze eine entscheidende Rolle für die Kristallisation, während die Schmelze eine bestimmte Temperatur hält, um die nötige Kristallisationsenthalpie freizusetzen. Technologien wie thermische Verdampfung und Kathodenzerstäubung unterstützen diese Prozesse.

Die Kristallisation kann sowohl durch homogene als auch heterogene Keimbildung erfolgen, wobei letztere in Legierungen und durch Verunreinigungen hervorgerufen wird. Die Geschwindigkeit der Kristallisation sowie die Anzahl der Keime sind ausschlaggebend für die Resultate. Feinkörnung, meist durch rasche Abkühlung oder Fremdkeime begünstigt, erhöht die Festigkeit der Materialien, während grobkörnige Strukturen, die durch langsames Abkühlen entstehen, deren Stabilität beeinträchtigen können.

Der Review-Artikel „Glass-Ceramic Engineering: Tailoring the Microstructure and Properties“ von Christian Rüssel und Wolfgang Wisniewski stellt somit einen bedeutenden Schritt in der Erforschung von Kristallisation und Phasenübergängen dar. Für weiterführende Informationen stehen die Kontaktdaten der Autoren auf der Veröffentlichungsseite bereit. Diese Erkenntnisse werden nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Industrie von großer Bedeutung sein.

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Vorfall Sonstiges
Ort Chemnitz, Deutschland
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