Filmfest Dresden: Kürzungen bedrohen die Kultur – Ein Aufruf zur Solidarität!

Dresden, Deutschland - Vom 8. bis 13. April 2025 fand das 37. Filmfest Dresden unter dem Motto „Solidarisiert Euch!“ statt. In diesem Jahr wurden über 380 Kurzfilme aus 61 Ländern präsentiert und die Besucherzahlen waren beeindruckend. Die Filmvorführungen fanden an 15 verschiedenen Locations in Dresden statt, mit einem besonderen Highlight: einem kostenfreien Kurzfilm-Open-Air am Schloßplatz.

Die Festivalleiterin Anne Gaschütz, die in ihrer Jugend selbst über ein Förderprogramm den Zugang zur Filmwelt fand, äußerte Bedenken wegen der massiven Einsparungen im Kulturbereich, die auch das Filmfest beeinflussten. In den letzten Monaten wurden etliche Förderprogramme heruntergefahren, was von verschiedenen Politikern als eine Art „Umerziehung“ des Volkes wahrgenommen wird. Diese Kürzungen betreffen nicht nur die Filmfestivals, sondern gefährden auch das kulturelle Erbe Sachsens.

Themenschwerpunkte und Preisverleihung

Das Programm des Filmfests thematisierte wichtige gesellschaftliche Fragen und umfasste vier spezielle Programmpunkte: „WeAct“ thematisierte ökologische Krisen, „Tongues (Re)United“ beleuchtete die Problematik von Sprachbarrieren und Solidarität, während „The Romani Gaze“ Diskriminierung und Vertreibung von Rom*nja in den Fokus nahm. Der vierte Themenbereich „Heimat – kein Ort, sondern ein Wir“ erforschte Konzepte von Heimat und Solidarität.

Die Preisverleihung am 12. April war ein weiterer Höhepunkt des Festivals. Insgesamt wurden 17 „Goldene Reiter“ und Sonderpreise im Gesamtwert von 70.500 EUR verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Sächsische Filmförderpreis ging an „Saigon Kiss“ von Hồng Anh Nguyễn. Zu den weiteren Auszeichnungen zählen der Kurzfilm International für „Panadrilo“ von Marcela Heilbron, der Kurzfilm National für „Fire Drill“ von Maximilian Villwock und der Animationsfilm International für „The Girl and the Pot“ von Valentina Homem und Tati Bond.

Herausforderungen und Initiativen

Leider spiegelt die geringe Summe der Preisgelder eine negative Entwicklung wider, die seit Jahren zu beobachten ist. Mehrere Stifter sind abgesprungen, und der MDR-Publikumspreis wurde halbiert, was als unverständlich angesehen wird. Das SAVE-Programm zur Rettung historischer Aufnahmen steht vor dem Aus, und das Leipziger Dokfilmfest muss mit einem Fördermittel-Minus von 22 Prozent rechnen. Auch das Projekt film.land.sachsen, das kulturelle Begegnungsräume schaffen sollte, wurde vollständig gestrichen.

Inmitten dieser Herausforderungen bietet das Filmfest Dresden nicht nur einen Raum für die Filmemacher, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts. Mit Initiativen wie „Geht-Together: Support Your Local Spaces“ und einem beliebten Kinder- und Jugendprogramm, das fünf altersgerechte Kurzfilmprogramme umfasst, kann das Festival weiterhin als Plattform für den Austausch in der Filmbranche und darüber hinaus dienen.

Für Interessierte sind alle weiteren Informationen und Highlights des Festivals auf filmlandsachsen.de verfügbar.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Dresden, Deutschland
Quellen