Sanierung des Augustusschachtes in Freital: Dauerhafte Lösung in Sicht?
Rotkopf-Görg-Straße, Freital, Deutschland - In Freital, auf der Rotkopf-Görg-Straße, genießen die Kleingärtner die Frühlingsblüten, während im Hintergrund die Sanierung des Augustusschachtes voranschreitet. Diese Arbeiten sind nötig geworden, da ein Ziegelgewölbe im Schacht zusammengebrochen ist, was dazu führte, dass etwa 1500 Kubikmeter Gestein abgestürzt sind. Der Umfang des entstandenen Lochs beträgt 30 mal 40 Meter, und es wurden umgehend Sicherungsmaßnahmen getroffen, um weitere Schäden zu vermeiden. Glücklicherweise wurden dabei keine Menschen verletzt, allerdings sind einige Gartenlauben und Parzellen betroffen. Projektleiter Heiko Horn vom Oberbergamt Freiberg erklärt, dass die Ursache für den Kollaps im Wiederanstieg des Grundwassers nach dem Bergbaustopp im Jahr 1993 zu suchen sei.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Herausforderung, die der alte Betonstollen aus dem Jahr 1992 darstellt. Diese Betonplombe verhinderte eine notwendige Luftnachströmung, was schließlich zu der Implosion führte. Um die Sicherheit des Schachtes langfristig zu gewährleisten, müssen nun aufwendige Technologien eingesetzt werden. Um den Schacht zu sichern, wurde das Gestein um den Schacht verfestigt, und es wurden insgesamt 45 Bohrlöcher erstellt.
Sanierungsfortschritte und -technologien
Ein zentraler Bestandteil der Sanierung ist der Einbau einer Stahlbetonplatte mit einem Umfang von etwa 13 mal 14 Metern. In der Folge sind zwölf Kammern zwischen zwei und sechs Metern Länge geplant. Ingenieure überwachen den Bau und nehmen die Kammern ab, während ein Abbruch-Roboter für die Aushubarbeiten eingesetzt wird, der die Kosten auf rund 100.000 Euro beläuft. Zur Stabilisierung werden Stahlträger in die Kammern eingebaut, um sicherzustellen, dass sie den Belastungen standhalten können.
Die bisherigen Sanierungskosten haben bereits die Marke von 5,5 Millionen Euro überschritten, die aus Landesmitteln stammen. Trotz dieser Sachlage betonen Fachleute die Notwendigkeit für derartige aufwendige Verfahren zur dauerhaften Sicherung des Schachtes. Bis Ende des Jahres streben die Verantwortlichen die Fertigstellung der Kammern an, um die Risiken für die Umgebung zu minimieren.
Zusammenhang mit Wassermanagement
Die Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit dem Augustusschacht ergeben, reflektieren breitere Themen der Wasserbewirtschaftung, die auch in der Diskussion um nachhaltige Praktiken im Bergbau thematisiert werden. So fand im Jahr 2020 die 10. Wasserwerkstatt statt, die sich mit der nachhaltigen Wasserbewirtschaftung in Bergbau- und Bergbaufolgelandschaften beschäftigte. Experten aus verschiedenen Disziplinen diskutierten die Wechselwirkungen zwischen Bergbau, Wasserqualität und Wassermanagement.
Bergbau kann zwar lokale Wirtschaften stärken und Arbeitsplätze schaffen, birgt jedoch auch Risiken wie Wasserverschmutzung und Wasserknappheit. Die Governance-Mechanismen zur Minderung nachteiliger Auswirkungen wurden erörtert, um sicherzustellen, dass die Wasserversorgung der Gemeinden nicht gefährdet wird. Notwendige Standards und die Rolle des Water Stewardships wurden ebenfalls diskutiert, wobei herausgestellt wurde, dass nur wenige Unternehmen Verantwortung für die Wasserressourcen wahrnehmen.
Fachleute weisen auf die Notwendigkeit hin, transparente Kriterien zu etablieren und Interessenskonflikte zu vermeiden, um sowohl soziale Gerechtigkeit als auch ökologische Integrität sicherzustellen. Dies ist besonders relevant, wenn man die aktuellen Maßnahmen in Freital betrachtet, die ein Beispiel für die Herausforderungen und Lösungen in der Wasserbewirtschaftung darstellen.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Wiederanstieg des Grundwassers nach Bergbaustopp 1993, Betonplombe aus 1992 verhinderte Luftnachströmung und führte zur Implosion |
Ort | Rotkopf-Görg-Straße, Freital, Deutschland |
Schaden in € | 5500000 |
Quellen |