Die Gerichtsverhandlung von Suu Kyi wurde verschoben

Rangun / Naypyidaw. Die militärische Führung in Myanmar hat die Verhaftung des de facto abgesetzten Regierungschefs Aung San Suu Kyi verlängert. Sie wird jetzt bis zum 17. Februar festgehalten, sagte Khin Maung Zaw, ein von ihrer Partei angeheuerter Anwalt. Ein für Montag geplanter Gerichtstermin wurde auf Mittwoch verschoben, berichtete die Zeitung „The Irrawaddy“ auf Twitter.
Am 17. Februar soll Suu Kyi per Videolink vor Gericht erscheinen, sagte der Anwalt. Sie wird beschuldigt, nicht registrierte, importierte Radios zu besitzen.
Die ehemalige Freiheitsikone wurde in der Nacht des 1. Februar zusammen mit zahlreichen anderen Politikern festgenommen. Sie soll unter Hausarrest stehen. Sie wurde jedoch seit zwei Wochen nicht mehr gesehen. Versuche der amerikanischen Behörden, sie zu kontaktieren, waren vom Militär abgelehnt worden.
Ihr Anwalt hatte auch erklärt, dass sie sie nicht persönlich treffen dürfe, zitierte das Nachrichtenportal „Myanmar Times“ den Anwalt. Es war unklar, ob Suu Kyi nach einer Befragung freigelassen werden würde.
Wieder Proteste in Myanmar trotz großer militärischer Präsenz
Trotz massiver militärischer Präsenz und nächtlicher Internetblockade gingen am Montag zahlreiche Demonstranten gegen die Putschisten wieder auf die Straße. Wie in den letzten zehn Tagen forderten sie die Wiederherstellung der Zivilregierung unter Suu Kyi und die Rückkehr zu demokratischen Reformen.
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Myanmar: Die Proteste gegen Putsch und Entführungen gehen weiter
Tausende Menschen protestierten am Samstag – dem achten Tag in Folge – in verschiedenen Städten des Landes. © Reuters
Seit Sonntag gab es in der größten Stadt Yangon und in anderen Städten zahlreiche gepanzerte Militärfahrzeuge, wie auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zu sehen ist. Die Angst vor Gewalt gegen die Demonstranten wächst.
Die Informationssituation in der Nacht war schwierig, da das Militär das Internet von 1 bis 9 Uhr blockierte. Viele Bürger hatten zuvor in sozialen Netzwerken berichtet, dass sie Angst vor Verhaftung und Gewalt hatten. In der Vergangenheit hatte die Junta jeden Widerstand brutal niedergeschlagen. Am Morgen wurde das Internet weitgehend wiederhergestellt, sagte die Organisation Netblocks, die Internetblöcke weltweit dokumentiert.
Am Sonntag schoss die Polizei in Myitkyina im Norden des Landes auf Teilnehmer einer Kundgebung. Auf Twitter geteilte Videos zeigten Menschen, die sich in Panik zerstreuten. Es war unklar, ob es Verletzungen gab und ob es sich um scharfe Munition oder Gummigeschosse handelte.
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