Die Muttergesellschaft von Victoria's Secret schreibt wieder schwarze Zahlen

Kolumbus. Die Muttergesellschaft von „Victoria’s Secret“ hat im Weihnachtsquartal erstaunlich gute Geschäfte gemacht – obwohl sich das Dessous-Label noch in der Krise befindet. Unter dem Strich hat L Brands in den drei Monaten bis Ende Januar 860 Millionen US-Dollar (706 Millionen Euro) verdient, wie das Unternehmen am Mittwoch nach der Schließung des US-Marktes bekannt gab. Vor einem Jahr gab es Verluste in Höhe von 192 Millionen US-Dollar. Der Umsatz stieg um gut zwei Prozent auf 4,8 Milliarden US-Dollar.
Die Parfümeriekette Bath & Body Works sorgt für eine gute Balance
CEO Andrew Meslow sprach von einer „Rekordleistung“ seines Unternehmens und die Quartalszahlen wurden auch von den Investoren gut aufgenommen. Nach den Handelszeiten reagierte die Aktie zunächst mit einem Preissprung von rund fünf Prozent. Dass es jedoch so gut lief, war der florierenden Parfümeriekette Bath & Body Works zu verdanken und nicht dem Sorgenkind „Victoria’s Secret“, das als langsames Unternehmen gilt und letztes Jahr an einen Investor verkauft werden sollte.
Während Bath & Body Works den Umsatz im letzten Quartal auf vergleichbarer Basis um 22 Prozent steigerte, gingen sie für das einst schillernde Unterwäschelabel um drei Prozent zurück. Bei L Brands hat sich „Victoria’s Secret“ von einem Aushängeschild zu einem Renovierungsfall entwickelt. Die Gruppe hatte tatsächlich bereits den größten Teil der Tochtergesellschaft an einen Finanzinvestor verkauft, aber der Deal war aufgrund der Belastungen durch die Corona-Krise gescheitert.
Victoria’s Secret “hat lange Zeit mit Imageproblemen zu kämpfen
Die Dessous-Marke, die jahrelang die Elite der Topmodels auf ihren Modenschauen auf den Laufsteg geschickt hat, hat seit einiger Zeit mit Imageproblemen und sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Das „Sex Sells“ -Marketing, das sich auf makellose, leicht bekleidete weibliche Körper konzentriert, wurde in Zeiten „Body Shaming“ -Debatten und der „#MeToo“ -Bewegung zu einem Stolperstein. Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Manager setzen auch die Dessous-Kette unter Druck.
Auch der Gründer und Ex-CEO Leslie Wexner wurde immer mehr zum Problem. Der Ruf des 83-Jährigen litt stark unter seiner Verbindung mit dem US-Millionär Jeffrey Epstein, der 2019 nach einem Missbrauchsskandal in einem New Yorker Gefängnis starb. Wexner soll lange Zeit enge Beziehungen zu Epstein gehabt haben, was zu heftiger Kritik führte. Sein Nachfolger Meslow hatte zuvor Bath & Body Works geleitet. L Brands arbeitet daran, „Victoria’s Secret“ als eigenständiges Unternehmen auf eigenen Beinen zu gründen.
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