Die Palästinenser planen, in zwei Wochen eine Impfkampagne zu starten

Tel Aviv. Die Koronaimpfung der Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen kann voraussichtlich in zwei Wochen beginnen. Dies sagte Premierminister Mohammed Shtaye am Montag. Anfänglich würden 50.000 Impfstoffdosen aus verschiedenen Quellen bereitgestellt.
Laut israelischen Medienberichten hatte Israel als ersten Schritt 2.000 von 5.000 Dosen für medizinisches Personal an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) abgegeben. Dies wurde von den israelischen Behörden und der PA nicht bestätigt.
Israelische Impfstofflieferungen und Hilfe für die Palästinenser waren in letzter Zeit umstritten. Organisationen wie Amnesty International hatten Israel dazu aufgefordert und dies mit seiner Verantwortung als Besatzungsmacht begründet.
Video
Biontech: Bis zu 75 Millionen weitere Impfstoffdosen an die EU
Darüber hinaus arbeitet Biontech ab der 15. Februarwoche weiter an steigenden Lieferungen. © dpa
Die Palästinenser haben Israel noch nicht um Impfung gebeten
Die Palästinensische Autonomiebehörde hat Israel nie offiziell um Impfstoffe gebeten, sieht es aber als Besatzungsmacht auch als moralisch und rechtlich verpflichtet an, Unterstützung zu leisten. Die Palästinenser verweisen unter anderem auf die Genfer Konventionen. Sie weisen auch darauf hin, dass die Friedensverträge mit Israel eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Epidemien vorsahen. Gemäß diesen Verträgen liegt die Verantwortung für den Gesundheitssektor ausschließlich bei der PA.
Gegner der Unterstützung Israels unter den Palästinensern hatten die Palästinensische Autonomiebehörde aufgefordert, die angebotenen Impfstoffe nicht anzunehmen. Aus ihrer Sicht änderte die israelische Regierung ihren Kurs erst nach internationalem Druck. Sie sagten, sie wollten ihren Ruf mit der Abgabe dieser kleinen Menge an Dosen verbessern.
Die Zahl der Infektionen und Todesfälle war kürzlich im Westjordanland und im Gazastreifen zurückgegangen, auch dank strenger Beschränkungen. Rund vier Millionen Menschen leben im Westjordanland und rund 2,3 Millionen im Gazastreifen.
Details | |
---|---|
Quellen |