Eine reine Frauencrew wäre ein großer Schritt

Eine Frau sollte nach oben gehen. Zum ersten Mal seit elf Jahren sucht die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nach neuen Astronauten, die in den Weltraum fliegen können. In einem sechsstufigen Auswahlverfahren, das im Oktober 2022 enden soll, werden Frauen diesmal ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Claudia Kessler, Luft- und Raumfahrtingenieurin aus Bremen, freut sich über die Kandidatensuche – explizit bei Bewerbungen von Frauen. „Dies ist auch ein Sieg für uns“, sagte der Unternehmer gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). 2016 gründete sie die Stiftung „Die Astronautin“ – mit dem Ziel, endlich einen deutschen Bewerber zur Internationalen Raumstation (ISS) zu schicken. „Der Astronaut“ …
Eine Frau sollte nach oben gehen. Zum ersten Mal seit elf Jahren sucht die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nach neuen Astronauten, die in den Weltraum fliegen können. In einem sechsstufigen Auswahlverfahren, das im Oktober 2022 enden soll, werden Frauen diesmal ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Claudia Kessler, Luft- und Raumfahrtingenieurin aus Bremen, freut sich über die Kandidatensuche – explizit bei Bewerbungen von Frauen. „Dies ist auch ein Sieg für uns“, sagte der Unternehmer gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). 2016 gründete sie die Stiftung „Die Astronautin“ – mit dem Ziel, endlich einen deutschen Bewerber zur Internationalen Raumstation (ISS) zu schicken. „Der Astronaut“ …

Eine Frau sollte nach oben gehen. Zum ersten Mal seit elf Jahren sucht die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nach neuen Astronauten, die in den Weltraum fliegen können. In einem sechsstufigen Auswahlverfahren, das im Oktober 2022 enden soll, werden Frauen diesmal ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.

Claudia Kessler, Luft- und Raumfahrtingenieurin aus Bremen, freut sich über die Kandidatensuche – explizit bei Bewerbungen von Frauen. „Dies ist auch ein Sieg für uns“, sagte der Unternehmer gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). 2016 gründete sie die Stiftung „Die Astronautin“ – mit dem Ziel, endlich einen deutschen Bewerber zur Internationalen Raumstation (ISS) zu schicken. „Der Astronaut“ sorgte in der Vergangenheit für Aufsehen und brachte das Thema in den Fokus.

Die Stiftung hat bereits zwei Kandidaten ausgewählt, die schon lange ausgebildet wurden und auf ihren Einsatz warten. Die Meteorologin Insa Thiele-Eich (37) und die Astrophysikerin Suzanna Randall (42) stehen am Start.

Die sechs besten Männer und die sechs besten Frauen

Claudia Kessler ist neugierig auf das aktuelle Engagement von Esa – und ob Frauen eine echte Chance bekommen. „Wir werden sehen, ob sich im Auswahlprozess wirklich etwas ändert“, sagt der 56-Jährige. Bisher wurden die Kriterien von Männern festgelegt, und letztendlich entscheiden sie, wer am Programm teilnehmen darf. „Wenn Esa die sechs besten Männer und die sechs besten Frauen auswählen würde, wäre das ein echtes Zeichen“, sagt Kessler. Eine reine Frauencrew – das ist ein großer Schritt.

Tatsächlich ist die US-Raumfahrtagentur Nasa viel weiter als ihr europäisches Gegenstück. Seit sieben Jahren wird eine ähnliche Anzahl von Frauen und Männern zu neuen Astronauten ausgebildet, und seit 1978 hat sich die NASA auch weiblichen Bewerbern geöffnet. Von den 65 Astronautinnen, die bisher ins All geflogen sind, sind 51 US-Frauen.

Bisher haben es nur drei Frauen aus den Esa-Staaten ins All geschafft

Bisher haben es nur drei Frauen aus den Esa-Staaten ins All geschafft. Die Britin Helen Sharman kam 1991 an Bord einer russischen Sojus zur „Mir“, die von einem privaten britischen Konsortium gesponsert worden war. Die Französin Claudie Haigneré flog 1996 ebenfalls zur „Mir“ und zuletzt 2001 zur neu errichteten ISS. Die Italienerin Samantha Cristoforetti setzte sich im Auswahlverfahren gegen über 8.400 andere Bewerber durch und flog am 23. November 2014 mit zur Internationalen Raumstation das Raumschiff „Sojus TMA-15M“. Claudia Kessler ist wegen Cristoforetti auch gespannt, ob sich viele Italiener jetzt als Astronauten bewerben. Ihr Landsmann könnte als Vorbild dienen.

Unter Generaldirektor Jan Wörner engagiert sich Esa seit zwei Jahren für Vielfalt und Gleichstellung der Geschlechter, und der Anteil weiblicher Bewerber hat tatsächlich zugenommen. Aber es gibt immer noch zu wenige Mädchen, die sich für sogenannte Münzfächer entscheiden – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technologie. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der Bewerber wider.

Die beiden Astronauten der Stiftung könnten bald starten

Mit dem Vormarsch von Esa – bei dem auch die Vielfalt berücksichtigt werden sollte – wird ein Astronaut frühestens 2026 in den Weltraum starten können. Nach dem Auswahlverfahren, das 2022 endet, wird es eine lange Ausbildungsphase geben, sagt Claudia Kessler. Sie schlug Esa daher zu Beginn des Jahres vor, eine Mission mit Insa Thiele-Eich und Suzanna Randall durchzuführen. „Die beiden müssen nur acht Monate in den USA trainieren, und dann sind sie fertig“, sagt der Luft- und Raumfahrtingenieur. Sie hat noch keine Antwort auf ihren Vorschlag erhalten.

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