Hohe Zunahme psychischer Erkrankungen in Sachsen: Jeder Achte betroffen

In Sachsen werden immer häufiger psychische Erkrankungen diagnostiziert. Die Krankenkasse AOK spricht von einem Plus von 47 Prozent gegenüber 2012. Entsprechend sind auch die Fehltage im Berufsleben deutlich angestiegen.
Leipzig. In Sachsen hat es in der Vergangenheit nach Daten der Krankenkasse AOK einen starken Anstieg bei Fällen von Arbeitsunfähigkeit wegen psychischer Erkrankungen gegeben. Nach dem Fehlzeiten-Report der AOK Plus lag die Zahl mit rund 13,4 Fällen je 100 Versicherte 2022 um 47 Prozent über der von 2012, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Dresden mitteilte.
Die beruflichen Fehltage je 100 Versicherte summierten sich im vergangenen Jahr auf 382 je 100 Versicherte, ein Plus von 67 Prozent gegenüber 2012 – die Menschen seien deutlich länger krankgeschrieben worden.
Gut 29 Fehltage im Berufsleben jährlich
2022 führten psychische Erkrankungen laut AOK Plus-Angaben im Schnitt zu 28,4 Tagen Arbeitsunfähigkeit. Bei Erkrankungen der Atemwege seien es nur 7,9 Tage gewesen, der Durchschnitt über alle Erkrankungsgruppen habe bei 12 Tagen gelegen. Dabei waren vor allem Beschäftigte in den Bereichen Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Banken und Versicherungen von den Ausfallzeiten betroffen.
In Umfragen berichteten Beschäftigte von Betrieben und Organisationen, dass die Belastungen seit Beginn der Corona-Pandemie zunahmen. Im Februar 2023 wurden den Angaben nach besonders Erschöpfung, Wut und Verärgerung sowie Lustlosigkeit genannt – sowie starke Veränderungen der Arbeit auch durch technologische Entwicklungen.
LVZ
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