Tal des Todes: Vergessenes Kapitel der Oberlausitz im Zweiten Weltkrieg

Die Schatten der Vergangenheit: Erinnerung an die Schlachten der Oberlausitz
30.04.2025 – 12:23
Leipzig (ots) – In der Oberlausitz, wo die idyllische Landschaft heute Besucher anzieht, erzählen die Erinnerungen an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs eine andere, düstere Geschichte. Die MDR-Dokumentation „Tal des Todes – 80 Jahre Kriegsende in der Oberlausitz“ beleuchtet die wenig bekannte, tragische Episode der „Operation Lausitz“, einer der blutigsten Schlachten der letzten Kriegswochen, die am 27. April 1945 in dem Gebiet stattfand.
Zum Programmstart am 2. Mai um 18 Uhr in der ARD Mediathek können Zuschauer einen Einblick in die dramatischen Geschehnisse gewinnen, die sich vor 80 Jahren abspielten. Am 4. Mai um 22.20 Uhr wird die Dokumentation im MDR-Fernsehen ausgestrahlt, ergänzt durch eine sorbische Fassung am 3. Mai um 12 Uhr bei „WUHLADKO“. Zuvor fand in Crostwitz eine Preview- und Dialogveranstaltung statt, die den Austausch über die schwierigen Themen der Geschichte förderte.
Die Dokumentation bietet nicht nur einen Blick auf die historischen Tatsachen, sondern auch auf die persönlichen Geschichten von Zeitzeugen. Berichte von Überlebenden, wie Georg Nuck, der sich an diese schrecklichen Tage erinnert, geben den Zuschauern einen tiefen Einblick in das Trauma, das die betroffenen Gemeinschaften bis heute prägt. Er sagte: „Es gibt nichts in meinem Leben, an das ich mich so sehr erinnere, wie an die letzten Apriltage 1945. Es war grausam und noch heute träume ich davon.“
Die blutigen Kämpfe der damaligen Zeit forderten eine erschreckende Anzahl an Opfern. Schätzungsweise 350 Zivilisten und rund 6500 Soldaten verloren ihr Leben in nur drei Wochen. Besonders dramatisch war die Situation für die 2. Polnische Armee, in der von 1700 Soldaten nur etwa 300 überlebten. Diese eindringlichen Schilderungen unterstreichen die menschlichen Tragödien, die hinter den historischen Fakten stehen.
Die Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen ist von wachsender Bedeutung, nicht nur in Anbetracht der bevorstehenden Jahrestage des Kriegsendes, sondern auch im Kontext des gegenwärtigen Krieges in der Ukraine. Der MDR hat im Rahmen seines Themenschwerpunktes „Die Welt zwischen Krieg und Frieden“ einen kritischen Blick auf die Lehren aus der Geschichte geworfen. Anhand von „Tal des Todes“ bleibt die Frage: Wie können wir als Gesellschaft aus der Vergangenheit lernen?
Die Aufarbeitung dieser düsteren Zeit ist nicht nur für die Überlebenden und deren Nachkommen wichtig, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Es ist eine Erinnerung an die Schrecken des Krieges, die uns daran erinnert, Frieden und Harmonie zu schätzen. Indem wir die Geschichten der Vergangenheit im Gedächtnis behalten, können wir vielleicht verhindern, dass sich ähnliche Tragödien wiederholen.
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