Tempolimit und bis zu 528 Kindergeld

Berlin. Fünf Kapitel, 48 Seiten, 1877 Zeilen – die SPD hat ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl im September abgeschlossen. „Zukunftsprogramm“ heißt das Papier, über das der SPD-Parteivorstand am Montag gesprochen hat. „Es ist ein selbstbewusstes Programm, das einen Plan für die 1920er Jahre beschreibt, den einzigen, den Parteien, die um die Führung des Landes konkurrieren, bisher gegeben haben“, sagte Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz auf einer Pressekonferenz am Nachmittag. Mehr Wohlfahrtsstaat, mehr Kampf gegen Kinderarmut, mehr Steuern für die Reichen, mehr Klimaschutz – so lässt sich der Schwerpunkt des Programms zusammenfassen. Video Wahlprogramm der SPD: Schwerpunkt Klimaschutz und Vermögenssteuer Neben dem Klimaschutz …
Berlin. Fünf Kapitel, 48 Seiten, 1877 Zeilen – die SPD hat ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl im September abgeschlossen. „Zukunftsprogramm“ heißt das Papier, über das der SPD-Parteivorstand am Montag gesprochen hat. „Es ist ein selbstbewusstes Programm, das einen Plan für die 1920er Jahre beschreibt, den einzigen, den Parteien, die um die Führung des Landes konkurrieren, bisher gegeben haben“, sagte Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz auf einer Pressekonferenz am Nachmittag. Mehr Wohlfahrtsstaat, mehr Kampf gegen Kinderarmut, mehr Steuern für die Reichen, mehr Klimaschutz – so lässt sich der Schwerpunkt des Programms zusammenfassen. Video Wahlprogramm der SPD: Schwerpunkt Klimaschutz und Vermögenssteuer Neben dem Klimaschutz … (Symbolbild/NAG)

Berlin. Fünf Kapitel, 48 Seiten, 1877 Zeilen – die SPD hat ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl im September abgeschlossen. „Zukunftsprogramm“ heißt das Papier, über das der SPD-Parteivorstand am Montag gesprochen hat. „Es ist ein selbstbewusstes Programm, das einen Plan für die 1920er Jahre beschreibt, den einzigen, den Parteien, die um die Führung des Landes konkurrieren, bisher gegeben haben“, sagte Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz auf einer Pressekonferenz am Nachmittag.

Mehr Wohlfahrtsstaat, mehr Kampf gegen Kinderarmut, mehr Steuern für die Reichen, mehr Klimaschutz – so lässt sich der Schwerpunkt des Programms zusammenfassen.

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Wahlprogramm der SPD: Schwerpunkt Klimaschutz und Vermögenssteuer

Neben dem Klimaschutz und einer Vermögenssteuer stehen auch Bürgerleistungen anstelle von Hartz IV, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und mehr Kindergeld auf dem Wahlprogramm. © Reuters

Abschaffung von Hartz IV

Die SPD fordert die Abschaffung von Hartz IV und die Einführung einer sogenannten Bürgerzulage.

Die Reform, die noch unter Parteivorsitzender Andrea Nahles geplant war, ist ein Versuch der Sozialdemokraten, die Hartz IV-Debatte nach fast 20 Jahren hinter sich zu lassen. „Die Standardtarife in der Zulage für neue Bürger müssen lebenslang ausreichen und die Teilnahme an der Gesellschaft ermöglichen“, heißt es im Programm. Der neue Dienst sollte jedoch nicht unbedingt sein. „Das Geld der Bürger beinhaltet Pflichten zur Zusammenarbeit, ist aber konsequent auf Hilfe und Ermutigung angewiesen“, schreiben die Sozialdemokraten. „Das sozioökonomische und soziokulturelle Existenzminimum muss jederzeit gewährleistet sein. Wir heben sinnlose und unwürdige Sanktionen auf. „“

Darüber hinaus plant die SPD, den Mindestlohn auf mindestens zwölf Euro anzuheben und den Spielraum zu erweitern, den die Mindestlohnkommission für künftige Erhöhungen haben sollte.

Das Kindergeld wird neu organisiert

Die SPD will die bisherige Politik der Familienförderung ändern. Im Falle einer Regierungsübernahme plant sie eine komplette Überarbeitung des Kindergeldes. Beispielsweise soll die Kindersteuervergünstigung, von der nur Hochverdiener profitieren, vollständig abgeschafft werden. Stattdessen sollte es für alle Familien einen existenzsichernden Lohn und automatisch gezahltes Kindergeld geben, in dem alle früheren Familienleistungen enthalten sind.

Der monatliche Grundbetrag des neuen Kindergeldes sollte 250 Euro betragen – der Höchstbetrag hängt vom Einkommen der Eltern und dem Alter der Kinder bei 528 Euro ab. Darüber hinaus befürwortet die SPD kostenlose Kindertagesstätten und ganztägige Angebote für Schulkinder und fordert eine kostenlose Fahrt für Kinder mit Bus und Bahn im Nahverkehr.

Die SPD will die Reichen bitten, mehr zu zahlen

In der Steuerpolitik will die SPD die Ehegattenaufteilung für neu geschlossene Ehen abschaffen und Stimmrechte für bestehende Ehen einführen. „Das derzeitige Steuergesetz fördert die klassische Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen. Wir werden das ändern und das Steuergesetz stärker auf Partnerschaft ausrichten “, heißt es.

Kleine und mittlere Einkommen sollen von der Steuer befreit werden, die SPD will die oberen 5 Prozent der Einkommensempfänger auffordern, dafür mehr zu zahlen. Bei einem steuerpflichtigen Einkommen von 250.000 Euro pro Jahr für Alleinstehende und 500.000 Euro für Verheiratete sollte ein Aufschlag von 3 Prozentpunkten auf die Einkommensteuer erhoben werden.

Darüber hinaus will die SPD die Vermögenssteuer wieder in Kraft setzen. Ein Steuersatz von einem Prozent pro Jahr ist auf hohe Vermögenswerte zu fällen, wobei hohe Befreiungen und die Grundlage für die Schonung von Unternehmen gelten. Im Fall der Erbschaftssteuer befürwortet die Partei eine Mindestbesteuerung auch für Vermögen großer Unternehmen und Familienstiftungen, die über Vermögen verfügen.

Umweltpolitisch wollen die Sozialdemokraten den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft beschleunigen. „Wir werden Europa bis spätestens 2050 zum ersten nachhaltigen und treibhausgasneutralen Kontinent machen und eine Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen“, heißt es im Wahlmanifest.

Geplante Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen

Deutschland soll seine Klimaziele unter anderem durch einen massiven Ausbau der Solarenergie erreichen. „Wir wollen sicherstellen, dass alle geeigneten Dächer von öffentlichen Gebäuden und neuen Gewerbegebäuden über eine Solaranlage verfügen. Unser Ziel ist ein Sonnensystem in jedem Supermarkt und in jeder Schule “, schreiben die Genossen. Sie planen auch eine E-Auto-Offensive und ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen.

Die SPD startete ihren Programmprozess im vergangenen Sommer mit einer Online-Umfrage. Es folgten ein digitaler Programmworkshop im Herbst und das Debattenlager im Dezember, bevor die Programmkommission einbezogen wurde. Im Mai soll das Wahlprogramm von einem Bundesparteitag offiziell verabschiedet werden.

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